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NSU-Morde

Anschlag auf Gedenktafel für Halit Yozgat

Erneut wurde ein Anschlag auf die Gedenktafel für Halit Yozgat in Kassel verübt. Das Mordopfer wurde von Mitgliedern des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds getötet. Der Bürgermeister verurteilte den jüngsten Anschlag, der kurz nach einer Gedenkveranstaltung stattfand.

08
04
2014
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Nicht einmal das Trauern wird toleriert. Kurz nach einer Gedenkveranstaltung für das Mordopfer Halit Yozgat, das von Terroristen des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ermordet wurde, wurde die Gedenktafel in Kassel geschändet. Unbekannte haben eine dunkle Flüssigkeit über die Tafel und über die Blumen und Sträuße gekippt.

Am Sonntag (06.04.2014) hatten sich mehr als 400 Personen zum Gedenken an den vor acht Jahren getöteten türkischstämmigen auf dem Kasseler „Halitplatz“ versammelt. Viele legten in der bewegenden Gedenkveranstaltung Blumen und Sträuße nieder. Der Vater des Opfers, Ismail Yozgat, bedankte sich bei der Veranstaltung bei den Teilnehmern, dass sie ihn und seine Familie „an diesem Tag nicht allein gelassen haben.“

Anschlag am nächsten Morgen

Die Familie Yozgat hatte nach eigener Darstellung Entschädigungszahlungen der Bundesregierung abgelehnt. Es wird jedoch seit Jahren der unerwiderte Wunsch geäußert, die Straße in Kassel, auf der Halit Yozgat ermordet wurde, zur „Halitstraße“ umzubenennen. Auf der Gedenkveranstaltung erinnerte Stadtverordnetenvorsteherin Petra Friedrich (SPD) an die Verdächtigungen und Spekulationen, denen die Familie ausgesetzt war, bis herauskam, dass für den Mord der NSU verantwortlich ist.

Der Anschlag auf die Gedenktafel wurde erst Montagfrüh durch die Polizei entdeckt. Die Überprüfung der Farbe ergab, dass es sich möglicherweise um eine bitumenartige Flüssigkeit handelt. Der oder die Täter benutzten laut Polizei vermutlich einen Eimer oder eine Dose, um den Anschlag zu verüben. Die Tat ereignete sich laut Polizei zwischen 4 Uhr morgens und 7.30 Uhr. Um 4 Uhr soll die Gedenktafel noch unbeschädigt gewesen sein.

Bürgermeister verurteilt die Tat aufs Schärfste

Die Stadt Kassel lässt die Beschmutzung säubern und hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, teilte Bürgermeister Jürgen Kaiser (SPD) in einer Erklärung mit. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kasseler Ausländerbeirates, Kamil Saygın, verurteilte Bürgermeister Kaiser den feigen Akt auf das Schärfste. „Wer mit brauner Farbe dieses Denkmal überschüttet, hat ein betrübliches Zeichen gesetzt. Wir hoffen, dass die Polizei den oder die Täter schnell ermittelt.“

Die Kasseler Polizei sucht nun nach Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass das Gedenken an Halit Yozgat, dem letzten Mordopfer des NSU, gestört wird. Bereits im März 2013 wurde das Gedenken mit einem ähnlichen Anschlag gestört. Die Täter konnten damals nicht ermittelt werden.

Hintergrund

Der Kasseler Bürger Halit Yozgat wurde im Jahr 2006 von Rechtsterrorristen in seinem Internetcafé in der Nordstadt ermordet. Er verstarb in den Armen seines Vaters. Yozgat war Opfer einer bundesweiten Neonazi-Mordserie, die zehn Menschen aus dem Leben riss und die erst im Jahr 2011 aufgedeckt wurde. Der Gedenkstein auf dem „Halitplatz“ trägt eine Metalltafel mit einer Inschrift, die mit den weiteren sechs von der Mordserie betroffenen Städten Nürnberg, München, Hamburg, Rostock, Dortmund und Heilbronn abgestimmt und – unter Hervorhebung des jeweils lokalen Mordopfers – einheitlich ist.