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Muslimische Frauen wehren sich

Die Zahl islamfeindlicher Übergriffe auf muslimische Frauen steigt zunehmend an. Die amerikanische Internetseite Muslimgirl.net veröffentlicht daher Ratschläge, wie sich muslimische Frauen schützen und zur Wehr setzen können.

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2015
Kopftuch Muslima Pride
Symbolbild: Junge Frauen mit Kopftuch halten Plakate hoch und demonstrieren für ihr Recht selbst zu bestimmen wie sie sich für Frauen einsetzen
© MuslimaPride

Spätestens seit den terroristischen Anschlägen in Paris, nimmt die Gewalt gegen Muslime zu. Viele Muslime, darunter insbesondere muslimische Frauen, die durch ihr Kopftuch als solche erkennbar sind, fühlen sich zunehmend bedroht. In Toronto zum Beispiel wurde eine muslimische Frau von zwei Männern zusammengeschlagen, als sie dabei war ihre Kinder aus der Schule abzuholen. Und in London wurde eine junge Muslimin gegen einen einfahrenden Zug gestoßen.

Die US-Amerikanische Internetseite Muslimgirl.net widmet sich diesem Thema, und veröffentlicht nun elf Ratschläge, wie sich muslimische Frauen am besten vor solchen islamfeindlichen Übergriffen schützen können.

Das Online-Netzwerk empfiehlt beispielsweise im Winter anstelle eines klassisch gebundenen, als „islamisch“ erkennbarem Kopftuch eine Mütze oder einen „stylischen“ Turban zu tragen, um in der Öffentlichkeit nicht eindeutig als Muslimin wahrgenommen zu werden.

Außerdem rät es Frauen, insbesondere nachts in Gruppen unterwegs zu sein, statt alleine zum Auto zu gehen oder nachhause zu fahren. „Wir sitzen alle im gleichen Boot, helft also besonders den Schwestern mit kleinen Kindern und den Älteren, die nicht schnell laufen können“, betont Muslimgirl.net auf ihrer Plattform.

Muslimische Frauen sollten außerdem selbstbewusst auftreten und potenziellen Angreifern keine Angst oder Unsicherheit signalisieren. Daher wird ihnen auf der Website empfohlen Selbstverteidigungskurse zu besuchen. Dies stärke nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern verhelfe auch dazu, sich in einer tatsächlichen Gefahrensituation angemessen verteidigen zu können. Gerade Moscheen und islamische Einrichtungen sollten anfangen solche Kurse für Frauen anzubieten, um muslimische Frauen auf Angriffe vorzubereiten.

Und zu guter Letzt empfiehlt das Netzwerk insbesondere vor Moscheen und an Bahnhöfen vor Bussen und Zügen vorsichtig zu sein. Moscheen seien in letzter Zeit häufig Zielscheibe von islamfeindlichen Angriffen. Begegnet man einer verdächtigen, pöbelnden Person vor dem Moscheeeingang, sollte man nicht zögern Hilfe zu rufen. Die Warnung für Bahnhöfe wird damit erklärt, dass immer mehr Muslime berichten vor oder gegen fahrende Züge und Busse gestoßen worden zu sein, vor allem nachts wenn wenige Fahrgäste und Zeugen vor Ort sind.

Muslimgirl.net ist eine Onlineplattform, die von Washington aus betrieben wird und sich primär an muslimische Mädchen und Frauen richtet. Unter dem Motto „Muslim women talk back“ veröffentlicht die Seite regelmäßig Artikel über starke, selbstbewusste und erfolgreiche muslimische Frauen, die sich beispielsweise gegen die Hetze von Donald Trump einsetzen oder für mehr Mut zu modischen Outfits mit Kopftuch aufrufen, und damit als Vorbilder für andere Frauen fungieren.

Leserkommentare

Stefan Weinert sagt:
Dieses Projekt und Aktion finde ich super und ich hoffe, es gibt sie auch in Deutschland. Zwar bin ich ein Mann und dazu noch Christ und Theologe, aber ich würde dieses Projekt / Aktion sehr gerne unterstützen. Ich bin dem Islam gegenüber sehr aufgeschlossen und besitze neben der Bibel auch einen Koran und steh in kontakt mit Muslimen(a). Beste Grüße von Stefan Weinert, Flüchtlingssozialarbeit i.R.
15.12.15
9:10
Norbert sagt:
Wieso hält sich die Empörung der Musliminnen in Bezug auf die Übergriffe auf Frauen in muslimischen Ländern so sehr in Grenzen? In arabischen Ländern ist es völlig normal, dass Frauen, so sie sich nicht ordentlich verhüllen, angegrabscht werden.
15.12.15
14:39
Enail sagt:
Ja leider ist es nicht nur in den arabischen Ländern so, dass Frauen, die nicht verschleiert und verhüllt sind, sexuell belästigt werden. Mittlerweile ist dieses Gebaren auch in Europa angekommen. Dazu die Meldungen von Köln, Hamburg und Stuttgart in der Silvesternacht, wo mindestens 90 Frauen und Mädchen allein in Köln, von muslimischen Bürgern sexuell belästigt und nebenbei auch noch bestohlen wurden. Diesen Islam möchte ich nicht durch Verschleierung oder Kopftuch repräsentieren. Warum überhaupt muss ich meine Religionszugehörigkeit immer so in der Öffentlichkeit präsentieren? Trage ich meinen Glauben nicht im Herzen? Ich denke, dass wir nur einen Gott haben, einen gütigen Gott, der uns nicht droht, sondern uns liebt, der mir keine Kleidervorschriften macht, der mir auch keine Vorschriften macht was ich zu essen habe. All diese Gebote und Verbote in welcher Religion auch immer sind nur von Menschen gemacht. Einen Gott interessiert es nicht was Du anziehst oder was Du isst. Wichtig ist, dass man eine gute Gesinnung im Herzen trägt und gut zu jedermann ist. Wir sollten unseren Gott ob seiner Güte und Barmherzigkeit lieben, und nicht aus Angst vor Bestrafung oder Belohnung, so wie ich es immer wieder im Koran lesen kann. Gott liebt uns Menschen, so wie wir sind. Ich brauche keine Menschen gemachte Religion und schon gar keinen Islam, der nur vorschreibt wie man zu leben hat. Und der vielen Menschen die Rechtfertigung gibt andere Menschen zu töten. Es gibt keinen Gott, der sagt, verfolge die Ungläubigen und töte sie. Das hat ein Gott nicht nötig. Eine Religion die sich durch Gewalt ausgebreitet hat, kann nicht von Gott kommen. Denn Gott, so wie ich ihn kenne, hat die Gewalt abgelehnt. Ich tue niemanden Unrecht, ich lasse jeden leben wie er es für sich richtig hält, ich trage die Verantwortung nur für mich gegenüber meinem Gott. Ich brauche ihn nicht zu fürchten, denn er droht mir nicht, auch wenn ich mal Zweifel haben sollte. AMEN
06.01.16
1:31
Kritika sagt:
Sehr geschätzte Enail, Ihr Beitrag ist so ganz anders als meine kritische, logische Betrachtung, der dennoch nicht darauf aus ist, von gläubige Menschen eine Rechtfertigung ihres Glaubens zu verlangen. Sollten Sie lieber Ihr Glauben bewaren wollen so wie der ist und sich nicht einmischen wollen, hat Kritika dafür grosses Verständnis. Wenn alle Menschen nach der Glaubensvorstellung von Ihnen leben und handeln würden, wäre die Welt bestimmt sehr viel friedlicher. Besten Gruss, Kritika
14.01.17
0:23
Kritika sagt:
L.S. Am besten schützt sich die Moslimfrau, wenn sie wie eine ganz normale Frau gekleidet ist. Gruss, Kritika
18.01.17
0:39