Islamfeindlichkeit

Angriff auf Islamischen Studentenverein in Wien

In Wien haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag einen islamischen Studentenverein mit islamfeindlichen Parolen beschmiert.

26
07
2016
Screenshot © haberjournal.at Semerkant Verein

Der islamische Studentenverein „Semerkand“ in Wien wurde in der Nacht zum Sonntag Opfer islamfeindlicher Anschläge. Medienberichten zufolge wurden Tür, Wand und Fenster des Studentenvereins mit islamfeindlichen Aussagen wie „Moslems raus“ und „Nazi“ beschmiert. Der Studentenverein gilt als wöchentlicher Treffpunkt für muslimische Frauen.

Der Vorstandsvorsitzende des Studentenverein „Semerkand“, Recep Niyaz verurteilt den Anschlag massiv. „Diejenigen die solche Angriffe durchführen, sollten wissen, dass sie ihre Ziele nie erreichen werden“, teilte Niyaz dem türkischen Nachrichtendienst „Cihan Haber Ajansi“ mit.

Recep Niyaz weist darauf hin, dass solche Angriffe keine Probleme lösen, sondern im Gegenteil zur Polarisierung innerhalb der Menschen führen. „So wie wir die deutsche Ethnie respektieren, respektieren wir auch alle anderen Ethnien und Religionen.“ Die unterschiedlichen religiösen und nationalen Bekenntnisse seien eine Bereicherung und kein Grund für Konflikte dieser Art. Diese Art von Angriff sei in keinem Fall akzeptabel, so Niyaz weiter.

Nicht der erste islamfeindliche Angriff

Es wäre nicht der erste islamfeindliche Angriff in Österreich. Politisch motivierte Taten durch Brandanschläge, sowie durch abgelegte Schweineköpfe vor Moscheen treten in jüngster Vergangenheit immer wieder auf. Ende Juni haben Unbekannte einen halben Schweinskopf an den Haupteingang einer Moschee montiert. Noch Anfang Juli wurde ein Brandanschlag auf eine Linzer Moschee verübt.

Leserkommentare

Maria sagt:
Es ist immer dasselbe, Muslime nennen ein paar Schmierereien an einem Gebäude "Anschlag", während Islamisten z.B. einem katholischen Priester in Rouen während der Messe die Kehle durchschneiden und eine weitere Person schwer verletzen. Irgend etwas stimmt wohl mit der Wahrnehmung der Muslime nicht.
26.07.16
14:54
Mareike sagt:
Das Geschmiere nennen Sie einen "Angriff"? Das soll wohl ein Witz sein. Ich nenne es einen Angriff, wenn zwei Muslime eine katholische Messe stürmen und dem Pfarrer die Kehle durchschneiden. Oder wenn ein Moslem mit einer Axt durch einen Zug rennt und auf Menschen einschlägt. Oder wenn ein Moslem sich bei einem Konzert in die Luft sprengt. Das sind Anschläge. Ein erster Schritt gegen islamischen Terrorismus wäre, wenn Muslime ihre Opferrolle nicht immer übertreiben würden, und so jungen Muslimen einreden, sie befänden sich in einem Verteidigungskrieg gegen die gottlosen Europäer.
28.07.16
13:14
Berat sagt:
Es ist traurig mit anzusehen, wie engagierte, integrierte Muslime und ihre Treffpunkte (seien es Moscheen oder andere Vereine) immer wieder Ziel von fremden- und islamfeindlichen Anschlägen werden Es ist ganz wohl ein Anschlag, wenn man bedenkt, dass diese Schmiererei nur das harmloseste des Möglichen ist (man denke an München und stelle sich vor, dass der rechtsextremistische Attentäter den Anschlag auf eine Moschee verübt hätte) Versetzen Sie sich doch mal in die Lage, in der ihr Haus von Unbekannten derart beschmiert wird. Dann versteht man, dass es kein wirklicher Anschlag im Sinne einer Bombe oder eines Tötens ist, sondern ein psychologisch folgenreicher Anschlag. Die Menschen werden eingeschüchtert, man fühlt sich nicht willkommen und man überlegt sich, was man denn noch machen muss, um sich sicher, willkommen und wohl zu fühlen. Alle Bemühungen der letzten Jahrzehnte sind umsonst gewesen, die Arbeiten der muslimischen Vereine verlieren an Bedeutung. Vielmehr wird gegen diese Vermittler und Repräsentaten der Muslime seitens der Politik Stimmung gemacht. Man versucht sich zu erklären, zumindest hat man den Drang danach. Man weiß jedoch nicht, wo man anfangen soll. Soll ich damit anfangen den Leuten klarzumachen, dass es keine gläubigen, praktizierende ottonormal-Muslime sind, die derartige Anschläge verüben? Soll ich die Frage stellen, warum denn in den Jahren vor Daesh keine Anschläge von Extremisten gab? Muslimische Türken, Araber, Marokkaner und und und leben seit Jahren zusammen und keiner hat je einen Funken Gedanken dafür verschwendet, einen Anschlag zu verüben. Warum denn auch, warum soll ich meinen Heimatsort, meine Mitmenschen, Freunde und Glaubensbrüder- und schwester töten? Warum soll ich meinen christlichen Nachbarn, mit dem ich mich seit jeher verstehe töten, ihm was schlechtes wünschen? Ich habe mir gerade einfach aus der Seele geschrieben, ohne auf die Grammatik, Rechtschreibung und sinnvolle Struktur des Texts Acht zu nehmen.
28.07.16
15:55
Enail sagt:
Es demonstrierten am 21. November 2004 auf einer Großdemonstration in Köln 20.000 bis 25.000 Muslime gegen islamistischen Terrorismus. In einer gemeinsamen Erklärung distanzierten sich die größten muslimischen Verbände in Deutschland am 25. August 2006 von den vereitelten Terroranschlägen auf zwei Regionalbahnen Nordrhein-Westfalens und betonten dabei, dass solche Taten durch den Islam nicht gerechtfertigt werden können. Im Oktober 2006 verabschiedeten sunnitische und schiitische Religionsgelehrte in Mekka eine Erklärung, die Selbstmordattentate und Anschläge auf heilige Stätten zur Sünde erklärt. Die Anschläge in Europa – insbesondere die Madrider Zuganschläge oder die Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London – oder die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA wurden mehrheitlich verurteilt. Und das sind nur ein paar Anschläge, die schon vor entstehen vom IS stattfanden. Die Reihe könnte man x-beliebig fortsetzen. Zudem gibt es über 20 islamistische Terrorgruppen, die es schon vor dem IS gab. Der IS stellt den Höhepunkt des islamistischen Terrors dar. In einigen islamischen Ländern gibt es diesen Terror schon länger. Sunniten gegen Schiiten. Auch diesen Konflikt gibt es schon seit dem Tode Mohammeds. Deshalb flohen ja viele nach dem friedlichen Europa. Hier möchte man aber die Zustände nicht, wie wir sie in islamischen Ländern sehen. Manchmal denke ich schon, die Welt wäre ohne Religion friedlicher.
30.07.16
0:31