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Radikalisierung

Forscher rekonstruieren Radikalisierung Jugendlicher

Warum radikalisieren sich junge Menschen? Eine Analyse von Chat-Protokollen zeigt: Mit dem Islam haben die Vorstellungen der Jugendlichen wenig zu tun.

10
07
2017
Migrationsbeauftragte junge Männer
© shutterstock, bearbeitet by IslamiQ

Wissenschaftler in Deutschland haben den Radikalisierungsprozess jugendlicher Extremisten rekonstruiert. Islamwissenschaftler der Universität Osnabrück und Gewaltforscher der Universität Bielefeld werteten dazu die Chat-Protokolle einer Gruppe junger Muslime aus, aus der heraus später ein terroristischer Anschlag verübt wurde, wie die Forscher am Montag in Osnabrück vor Journalisten erläuterten. Demnach hat „ein selbst gebastelter Islam“ die jungen Leute radikalisiert. Deren Identität gaben die Autoren nicht preis.

Die Wissenschaftler sprachen von einer „Lego“-Ideologie, die sich die überwiegend areligiösen jungen Männer vor allem aus dem Internet zusammengestellt hätten. Ihr Islambild sei mit dem tatsächlichen Islam nicht vergleichbar, wie der Osnabrücker Islamwissenschaftler Michael Kiefer erläuterte. Selbst grundlegende Dinge wie die Verrichtung des Pflichtgebets seien Teilen der Gruppen nicht bekannt gewesen. Auch gehörten sie keiner Moscheegemeinde an. Einige seien zuvor durch gewalttätige Delikte auffällig geworden. Die dann erfolgte „Islamisierung der Radikalität“ sei ein Überbau gewesen, der einer „Selbsterhöhung“ diente.

Das Chat-Dokument enthält laut Angaben 5.757 Postings von bis zu zwölf Gruppenmitgliedern. Die WhatsApp-Gruppe sei von Anfang an mit dem Ziel eines Anschlags gegründet worden, so der Bielefelder Gewaltforscher Andreas Zick. Auffällig sei die Meinungsführerschaft eines Anführers, der die anderen immer wieder an das Ziel erinnert habe. Mangels eigener religiöser Kenntnisse über den Islam habe die Gruppe sich darauf beschränkt, anderen den „wahren Glauben“ abzusprechen und sie zu verdammen. Darüber hinaus seien Lebensperspektiven diskutiert worden.

Im Übergang von der Schule ins Berufsleben seien junge Menschen sehr anfällig für eine Radikalisierung, so Zick. Andere Faktoren seien kritische Lebensereignisse wie Tod und Krankheit in der Familie, eigener Drogenkonsum sowie Gewalterfahrungen. Für solche Jugendlichen gebe es immer mehr extremistische Angebote im Netz, die ihre Fragen zum Leben durchgehend radikal beantworteten. Notwendig seien daher verstärkte sozialpädagogische und -psychologische Angebote. (KNA, dpa, iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Guter Artikel, der zeigt, dass es sich bei den Terroristen und den geköderten Jugendlichen um theologische Analphabeten handelt.
10.07.17
19:55
Andreas sagt:
Das zeigt mindestens zwei Dinge: 1. Da diese Jugendlichen keine Ahnung vom Islam und seinen Quellen hatten, sondern einfach nur zusammenhanglos Stellen aus dem Koran, die sie gefunden haben, zusammengebastelt haben, kann man dem Islam nicht die Verantwortung für diese Islamisten geben. 2. Da diese Jugendlichen eine Moschee kaum oder nie von innen gesehen haben, kann man davon ausgehen, dass Jugendliche eben gerade nicht in den Moscheen radikalisiert werden, sondern sie weitestgehend selbst radikalisieren. Da nutz es auch wenig, Moscheevereine ständig zu gängeln. Leider werden diese Ergebnisse die Islamgegner nicht davon abhalten, weiterhin gegen den Islam zu hetzen, da sie für die Realität nicht empfänglich sind.
11.07.17
16:47
Johannes Disch sagt:
@Andreas Völlig richtig. Die Radikalisierung findet primär nicht in den Moscheen statt, sondern im Netz. Und ebenfalls zutreffend: Die Islamfeinde werden solche Ergebnisse kaum von ihren Vorurteilen abbringen. Man sieht es ja exemplarisch hier bei "islamiq."
12.07.17
15:39