Dresden

Farbanschlag auf Marwa El-Sherbiny Bildungszentrum

Unbekannte haben eine Farbanschlag auf das Kultur- und Bildungszentrums Marwa El-Sherbiny in Dresden verübt. Der Staatsschutz ermittelt.

23
11
2019
Kultur- und Bildungszentrums Marwa Elsherbiny Dresden
Kultur- und Bildungszentrums Marwa Elsherbiny Dresden

Nach einem Farbanschlag auf das Marwa El-Sherbiny Kultur- und Bildungszentrum in Dresden pocht der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, auf die Religionsfreiheit in Deutschland. „Ich verurteile den Farbanschlag auf den Gebetsraum in Dresden scharf. Jeder Mensch soll in Deutschland die Möglichkeit haben, seine Religion frei und ohne Angst zu leben“, sagte der Beauftragte für jüdisches Leben am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Religionsfreiheit sei eine „große Errungenschaft unserer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft“. Anschläge auf Gotteshäuser dürften nicht zugelassen werden, weder auf Moscheen noch auf Synagogen oder Kirchen.

In der Nacht zu Freitag hatten nach Polizeiangaben Unbekannte den Gebetsraum in Dresden mit Farbe beschmutzt. Die Täter hätten zwei mit roter Lackfarbe gefüllte Gläser gegen die Fassade des Gebäudes geworfen. Zum Sachschaden lagen bisher keine Angaben vor. Das Dezernat Staatsschutz der Dresdner Polizei ermittelt. Es werde ein politischer Hintergrund vermutet.

Marwa wurde Opfer von Fremden- und Islamhass

Vor zehn Jahren wurde die damals 31-jährige Pharmazeutin Marwa El-Sherbini Opfer eines islamfeindlichen und rechtsextremen Angriffes. Marwa sollte am 1. Juli 2009 vor dem Landgericht Dresden als Zeugin aussagen. Der spätere Täter hatte sie auf einem Spielplatz u. a. wegen ihres Kopftuches beschimpft und beleidigt.

Während des Prozesses im Gerichtssaal wurde sie von dem Angeklagten mit 16 Messerstichen erstochen. Ihr Ehemann, der ihr zur Hilfe eilen wollte, wurde von herbeigeeilten Polizisten angeschossen und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. El-Sherbini war zum Zeitpunkt ihrer Ermordung schwanger. Das Motiv des Mörders: Fremden- und Islamhass.

Islamfeindliche Angriffe in Dresden

Ende September 2016 hatte ein Monteur mehrere Rohrbomben an der Tür der Moschee im Stadtteil Cotta gezündet, die in der Fatih Moschee auch wohnende Familie des Imam kam nur durch Zufall mit dem Schrecken davon. Der Täter war zehn Wochen später gefasst. Die Schwurgerichtskammer sprach ihn des versuchten Mordes in vier Fällen, versuchter besonders schwerer Brandstiftung und Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen schuldig. Er wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Drei Jahre nach diesem Angriff wurde dieselbe Dresdner Moschee erneut angegriffen: diesmal mit Steinen. Nach Angaben der Behörden waren drei doppelt verglaste Fenster der Moschee eingeworfen worden und die Steine im Innenraum gelandet. Der Beschuldigte wurde zu fünf Monate Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ethiker sagt:
Als Fernsehsendungen über den Islam in Deutschland und Ausland rund um die Uhr im TV liefen, als Zeitungen den Islam ausschließlich negativ darstellten, als der Islam als Bedrohung für errunge Freiheiten angeprangert wurde, als der Islam mit Politik vermischt wurde und falsche Islamexperten daran sehr gut verdienten, ist niemand die Hetze und ihre Folgen von heute aufgefallen. Universitäten schwiegen. Medienvertreter schwiegen. Die Zivilgesellschaft schiweg. Als sich Muslime verbal wehrten, einige Muslimische- Konvertiten und Muslime sich vom Hass, der Hetze anstecken ließen und verwirrt hinter Gitter gekommen und gegen Muslime und Menschen ihre Waffen richteten, war und ist der Islam als Ursache des Problems weiter dargestellt worden. Als Muslime das Wort erhebten,, dann war die Anschuldigung der Opferrolle sofort da. Mitverantwortung für die Taten heute, den Hass die Hetze und Gewalt in Afghanistan Syrien, Neuseeland, Israel, Deutschland und in der Welt haben die Brandstifter und Ideologen. Ideologen aus den Universitäten, Think Tanks, und ihre praktischen Ausführer, Soldaten, Medienvertreter, und Akteure aus der Gesellschafft in Exekutive Judikative und Legislative sowie islamfeindliche und rassitische Bürger. Die Tat in Dresden wundert keinen mehr.
23.11.19
15:18