Islamische Theologie

Etablierung an deutschen Universitäten schwierig

Die Hochschulen treiben die Einrichtung und Etablierung von Islam-Fakultäten voran. Engin Karahan beleuchtet die rechtlichen Voraussetzungen. Sonderweg Islamische Theologie?

25
02
2013

Die Problematik der fehlenden Vertretung der muslimischen Gemeinschaften 

Die Diskussion um die Gründung und Etablierung von islamisch-theologischen Fakultäten ist mit dem schwelenden Streit um die Beiratsbesetzung in Tübingen und jetzt auch in Münster wieder stärker in den Vordergrund getreten. Das Bundesforschungsministerium hat im November 2012 der Universität Münster mitgeteilt, dass es Einwände gegen einen Vertreter im Beirat des islamisch-theologischen Zentrums gibt – zusammen mit dem obligatorischen Hinweis, dass von der Berücksichtigung dieses Einwandes die finanzielle Förderung des Zentrums abhängig gemacht wird. Dabei zielte der Einwand weniger auf den genannten Namen, als auf die Gemeinschaft dahinter.

Verfassungsrechtlich überrascht die Nachricht aus Münster. Spätestens mit dem Grundgesetz gehört es nämlich nicht mehr zu den Aufgaben des Staates, über inhaltliche Fragen der theologischen Lehrstühle und Fakultäten zu bestimmen. Dem religionsanschaulich neutralen und damit säkularem Staat ist es zudem verwehrt, in das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften einzugreifen. Die Frage, mit wem ein Amt besetzt wird oder durch wen sich eine Religionsgemeinschaft vertreten lassen will, steht im Zentrum dieses Selbstbestimmungsrechts.

Diese Einmischung in Religionsfragen ist kein Novum, wenn es denn um den Islam und die muslimischen Religionsgemeinschaften geht. Eines der ersten Versuche der Etablierung eines islamisch-theologischen Lehrstuhls scheiterte unter anderem an dieser inhaltlichen Einmischung.

2004 wurde ein Theologe ohne ernsthafte Mitwirkungsmöglichkeiten der muslimischen Gemeinschaften auf den Lehrstuhl „Religion des Islam“ am Centrum für Religiöse Studien der Universität Münster berufen. Begleitet werden sollte der Lehrstuhl von einem Beirat, dessen Funktion jedoch eher im Symbolischen bestand. Das Resultat des ersten Abenteuers islamischer Theologie in Münster ist bekannt: Die muslimischen Gemeinschaften mussten im September 2008 aufgrund der mittlerweile beim Lehrstuhlinhaber eingetretenen Sinnes- und Bekenntniswandels erklären, dass sie ein Studium der islamischen Theologie in Münster nicht empfehlen.

Vor dem Hintergrund dieses bereits beschädigten Rufes des Standortes Münster verwundert die massive Einmischung des damals noch unter Frau Schavan stehenden Ministeriums in die Mitwirkung der muslimischen Gemeinschaften.

Rechtliche Voraussetzungen der islamisch-theologischen Lehrstühle

Die Einrichtung von theologischen Lehrstühlen und Fakultäten stellen in einem religiös neutralen und säkularen Staat wie Deutschland keine Selbstverständlichkeit dar. Der Staat kann nämlich grundsätzlich nicht vorgeben, welchen Inhalt Religion haben soll und welchen nicht. Um diese Bestimmung geht es aber in der Theologie, die aus der Innenperspektive heraus die Inhalte der eigenen Theologie mitbestimmt, beschreibt und diskutiert.

Es gibt ein grundsätzliches staatliches Interesse, den einzelnen Theologien einen Platz an öffentlichen Universitäten zu geben. Zum einen müssen dort die Religionslehrer ausgebildet werden, die ihren Einsatz im bekenntnisgebundenen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen haben sollen. Zum anderen erhofft man sich einen „zähmenden“ Einfluss auf die Religionsgemeinschaften selbst. Diese müssen nämlich durch die Verortung ihrer Theologien an den Universitäten ihre Inhalte viel stärker dem öffentlichen Diskurs öffnen, als es beim Betreiben von Theologien an nur eigenen Institutionen der Fall wäre.

Verfassungsrechtlich ist jedoch klar, dass die Entscheidungen zu den inhaltlichen Fragen der Theologien grundsätzlich nur den Religionsgemeinschaften zustehen. Diese gewährleisten durch ihre Mitwirkung, dass das jeweilige Bekenntnis zur Geltung kommt, sind Garant für die Authenzität der Theologie und gewährleisten die Rückkopplung mit der muslimischen Basis in den Moscheegemeinden. Bei den christlichen Kirchen wird dies durch eine direkte Beteiligung der Bistümer und Gliedkirchen gewährleistet. Diese achten darauf, dass ihr jeweiliges Bekenntnis sowohl bei der Auswahl der Lehrstuhlinhaber und des weiteren Lehrpersonals, als auch bei den Lehrinhalten berücksichtigt wird.

Sonderweg Islamische Theologie

Bei der islamischen Theologie sträubt sich jedoch die Politik parteiübergreifend, diesen bewährten und verfassungsrechtlich gebotenen Weg fortzuführen. Zum einen fehlt es an dem politischen Willen, die faktische Realität der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland anzuerkennen. Stattdessen werden mit Hinweisen auf vermeintliche Struktur- und Vertretungsprobleme muslimischen Religionsgemeinschaften weitreichende institutionelle Freiheitsrechte vorenthalten.

Zum anderen werden in manchen politischen Kreisen die Rufe nach einem amorphen „deutschen Islam“ gelehrt von „deutschen Imamen“ laut, die sich jedoch eher an sicherheitspolitischen Erwägungen orientieren, als an den Bedürfnissen der Muslime und der muslimischen Gemeinschaften. Mit der Etablierung von islamkundlichen Fächern und dem Ziel der Einführung von islamischem Religionsunterricht steht die Politik aber auch vor der Herausforderung, ohne theologische Fakultäten nicht genügend und nicht ausreichend ausgebildete Lehrer zur Verfügung stellen zu können.

Der Wissenschaftsrat hat im Jahre 2010 ein „neues“ Modell vorgelegt, das sowohl den Bedarf an universitär ausgebildeten Religionslehrern als auch die politischen Sensibilitäten hinsichtlich der Nicht-Annerkennung der institutionellen Realität innerhalb des Islams in Deutschlands berücksichtigt. Eine Mitwirkung der muslimischen Religionsgemeinschaften ist darin zwar vorgesehen, jedoch nur in einer abgestuften Version. Nicht die Religionsgemeinschaften alleine, sondern nur zusammen mit staatlich ernannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, denen es an jeglicher Legitimation von der muslimischen Basis fehlt, sollen an den Lehrstühlen mitwirken.

Bereits dieses Modell des Wissenschaftsrates stellt einen massiven Eingriff in die verfassungsrechtlich garantierte Selbstbestimmung der Religionsgemeinschaften dar. In der Umsetzung dieses Modells an den Standorten Münster und Tübingen wird jedoch nicht einmal diese abgestufte Mitwirkung gewährleistet. Es ist gerade der Bund, der mit dem Bundesforschungsministerium und indirekt dem Bundesinnenministerium über das Mittel dringend benötigter Fördermittel den Druck aufbaut. Dabei hat der Bund in Universitätsfragen kompetenzmäßig keine Mitwirkungsmöglichkeit. Die erkauft er sich jedoch in dieser Länderfrage über seine politisch motivierten ungeschriebenen Förderkriterien.

Leserkommentare

Kritika sagt:
An T.D. RE Steuermittel. Wie Sie unschwer aus meinem Post erkennen können, hält Kritika den Islam für eine schädliche Nonsense-Ideologie. Eine schädliche Ideologie finanziell zu fördern, N.B. (Nota Bene) mit Steuergeld hält Kritika für verwerflich weil dadurch die Schädlichkeit des Islam zunehmen könnte und ausserdem Steuermittel zweckentfremdet würden. Diese Einstellung ist unabhängig davon, wie viele Mitläufer der Islam hat. RE gibt oder gab es schlaue Muslims? Kritika benutz lieber den Ausdruck "Intelligent" und definiert die Intelligenz einer Gruppe oder eines Volkes objektiv und nachprüfbar an der Anzahl NaturWissenschaftler, die einen bleibenden Fussabdruck zurückgelassen haben. z.B. Pythagoras Er beschrieb die Seiten-Verhätnisse des rechtwinklichen Dreiecks a² + b² = c² sowie für das " Komma von Pytagoras" bei den Musiknoten. Watt, Er war nicht nur Erfinder der Dampfmaschine sondern auch Namensgeber der Fyskalischen Einheit von Leistung. (1 Watt = 1 N.m /s - - Newton mal meter pro Secunde.) Curi Das Ehepaar Curi entdeckte die ionisierende Strahlung, Die international verwendete Einheit "Curi" ist ein Masseinheit für die Strahlungsstärke. -------- OK, Sie haben verstanden wie meine "Masseinheit "Intelligenz" eines Volkes / einer Gruppe / Religiöse MenschenGruppe aussieht. Falls Sie meinen, Muslims haben zum Naturwissenschaftlichen Wissen der Menschheit beigetragen, dann würde ich mich auf einige Beispiele - - wie oben sehr freuen. Ich kenne keinen aber ich bin - - Allah sei Dank - - ja auch kein Muslim. Sie kennen sicher viele? Der Grund, weshalb es keine oder unbedeutend wenig Muslimische, hoch-Intelligente Naturwissenschaftler gibt und gab ist folgende: Um top Naturwissenschaftler zu sein braucht es eine ausserordentliche Intelligence. Kommt ein solcher Naturwissenschaftler mit dem hanebüchelden Nosense von Allah, Koran, Engel usw. in Kontakt, so durchschaut er den Unsinn, verlässt den Islam, und ist fortan ein Religionsfreier SpitzenWissenschaftler. ------------------ Sie , TD, behaupten: Stephen Hawking sagt, " es lässt sich nicht beweisen, dass Gott nicht existiert" ---------- Fast richtig aber dennoch entscheidend anders, er sagte: « Um alles was wir auf Erden und im Weltall vorfinden zu erklären vom kleinen Atomkern bis hin zum Kosmos, inklusive den Begin des Lebens auf Erden bis hin zum Entstehen Menschen, brauchen wir keinen Gott, Alles lässt sich aus der Pysik und Chemie so wie sie heute kennen ableiten. » --------- Wenn wir keinen Gott brauchen, um alles zu erklären, ist es überflüssig geworden, zu wissen, ob es ihn nun gibt oder nicht. Menschen mit hoher Intelligenz durchschauen den Islam, Allah, Koran usw als Esoterik, als grosser Nonsens und wollen nichts mit diesem Hokuspokus zu tun haben, sie wollen freie Menschen freie Wissenschaftler aber keine Muslims sein. Ergo, hohe Intelligenz und Islamgläubig, beides geht nicht. Deshalb sind islamLänder so unendlich rückständig, und waren es seit der Islam sie unterjochte. ---------------- Lieber TD, meine Zeit ist um. Auf eine von Ihnen so genannte "Friedens Sekte", die 100-thousend Menschen auf dem Gewissen hat, und täglich weiter mordet, und weitere Temen Ihres Postes, komme ich zu gegebener Zeit zurück. Bis dahin, Gruss, Kritika
11.08.18
23:35
Kritika sagt:
An "TD" er schreibt u.a.: RE " - Geschöpfe wie Sie - - -" Herr Darwin und seine forschenden Nachfolger haben bewiesen, dass weder Sie noch ich geschaffen sind, "Geschöpfe " sind. Menschen sind als vorläufiges Endprodukt einer Millionen - Jahre - lange Entwicklung entstanden. An dessen Anfang standen von den damaligen UmgebungsParameter ermöglichte MolekülGebilde, die sich in langen Zeiträumen, über vielen Zwischenstufen zu Leben entwickelten. Es spricht vieles dafür, dass diese MolekülGebilde nicht auf der Erde spontan entstanden.* Als heutiges Ergebnis dieser Entwicklung (Evolution) stehen die heutigen Lebewesen, zu denen sowohl Ebula Virus, Gänseblümchen, Mariënkäfer, Schweine, als auch Menschen gehören. Diese Erkenntnis ist wissenschaftlich völlig unumstritten und wesentlich beweiskräftiger gesichert, als der hanebüchelden Nonsens eines oder mehrerer schöpfende Götter. Biblioteken und Bücherläden bieten unwissende T D 's vielfach literarischen NachhilfeUnterricht zum Tema Evolutioin.. Und Sie, verehrter TD? Haben Sie auch nur einen einzigen Muslemischen Naturwissenschaftler gefunden, der bleibend Spuren hinterlassen hat, zB. durch die Entdeckung eines physikalischen Gesetzes oder durch Zuerkennung des naturwissenschaftlichen NobelPrize? Beispiele 1) zB Lord Kelvin Tiefsttemperatur-Forscher, (absoluten Nullpunktes, = -273 grad Kelvin oder 2) Tesla, Erfinder der Tesla Spule , Namensgeber der magnetischen Feldstärke "Tesla" 3) Sir Henry, Forscher der magnetischen Selbstinduktion, namens Geber der Einheit "Henry" Auch wenn Sie nur einen einzigen Muslimischen Forscher dieser SpitzenKlasse nennen, würde das dem Vorurteil ausräumen, Muslims seien ein Volk von ungebildeten Rückständige, dumme Menschen. Nun sind Sie mal wieder 'dran, TD. Gruss, Kritika ----------- * Weshalb das Irdisches Leben wahrscheinlich ausserhalb der Erde entstanden sein soll und dann zu uns gekommen ist, ist eine sehr interessante und wissenschaftlich gut und vielfach untermauerte plausible Teorie. Um sie erfassen zu können sollten Sie, verehrter T.D. etwas Chemie- und Fysik-Kenntnisse mitbringen. Islam und Allah darin (wie in der Darwinsche Teorie) unbrauchbar.
23.08.18
0:32
Tarik sagt:
"Ergo, hohe Intelligenz und Islamgläubig, beides geht nicht. Deshalb sind islamLänder so unendlich rückständig, und waren es seit der Islam sie unterjochte." Frei nach Bill Clinton: It's the economy, stupid. Das, was von der arabisch/persischen Welt in der Zeit, die Eurozentriker - als sie das Fach der Geschichtsforschung schufen - als Mittelalter bezeichnen nach "Europa" gelangte, Wissenstransfer in der menschlichen Geschichte.Das ist heute Standartwissen in der Geschichtsforschung (auch wenn einige Rückwertsgewandte hierzulande hin und wieder in Büchern zu relativeren versuchen). Dass "die Muslime" jahrhundertelang auf allen möglichen Ebenen (kulturell, gesellschaftlich, wirtschaftlich, technisch, wissenschaftlich, philosophisch, etc.) überlegen waren lag nicht etwa an einer "höheren Intelligenz" (genausowenig wie die heutige desolate Lage islamischer Länder eine Frage von "Intelligenz" ist.) Es lag einerseits an ihrer perfekte Lage zwischen Indien/China und Europa, die Beherrschung der Handelswege zu Land und zu Wasser. DAs war das Schmierfett für alles, was da an Errungenschaften war. Der Islam bildete eine Basis, nämlich die der Ambiguität. Sowohl Kuran als auch Sunna wurden mannigfaltig ausgelegt. Diese Mehrdeutigkeit führte letztlich dazu, dass es traditionell im Islam keine Monokultur, kein Mainstream gab, sondern ein Miteinander. An der Schule in Isfahan - die übrigens gegründet wurde, als Orientalisten längst den "Tod der islamischen philosophie" diagnostiziert hatten. Diesen Unfug hat bsp. Dimitri Gutas längst widerlegt, der das Goldene Zeitalter des Avicenismus bis ins Jahr 1350 verlegt, aber nur deshalb dieses Datum wählt, weil , Achtung, wichtiger Hinweis, der Großteil der Handschriften nach der Zeit gar nicht ins lateinische übersetzt wurden. Es ist bezeichnend, dass das, was tatsächlcih in der Zeit, die als Renaissance bezeichnet wird , quantitativ mehr arabische Werke übersetzt wurden als je zuvor. Kopernikus ohne at-Tusi? Vergessens sie's. Descartes - mit der, so sagt es ihnen jede Philosophigeschichte - ohne Ghazali? Sicher nicht, wenn man daran denkt, dass AlGazel, dessen Werk man in Europa kannte, deutlich beschrieb, wie er an seiner eigenen Existenz zweifelte, und er darlegte, dass dieser seine Zweifel der Beweis wäre....cogito, ergo sum. Aber gut, glauben sie in ihrer unbegründeten abendländischen Arroganz ruhig an die Geschichte vom spontanen Geistesblitz von Leuten wie Newton, Kant oder Darwin. Oh ja, sie lasen richtig, islamische Rechtsgelehrte konnten sowohl religiöse Fatwas verfassen, als auch beschreiben, dass sich Arten weiterentwickeln (entgegen dem, was Aristoteles sagte), auch der Mensch, der vom Affen sich entwickelte. Dies stand auch nicht im Widerspruch zum Kuran, denn Gott sagt dort in einem Dialog, dass er "dabei ist, den Menschen zu erschaffen, und wenn ich ihm vom meinem Geist eingehaucht habe, dann...xyz". D.h. die Erschaffung als ein Prozess der Entwicklung, und das trotz der an anderer Stelle oft beschriebenen Fähigkeit Gottes, etwas aus dem Nichts zu erschaffen. Wie z.B. das Universum...Stichwort Big Bang, das Physiker ja als "spontane Symmetriebrechung" beschreiben. Natürlich war das keine offizielle Lesart, denn es gab nicht DIE Lesart. Das ist auch etwas, womit der Abendländer stets überfordert war, hier kennt man nur EINE Idee, es ist immer ein entweder/oder, nie ein sowohl als auch. Der Dialog zwischen Precht und Lesch (youtube) hat dies - von anderer Seite aus - sehr gut dargestellt, ebenso zahlreiche Denker des 20/21 Jahrhunderts.
29.09.18
14:29
Tarik sagt:
Es ist bemerkenswert, dass die islamische Welt, trotz dieser enormen Überlegenheit, z.B. in der Seefahrt und im Handel, dies nie wie Europa in eine Weltherrschaft ummünzten. Sie waren zufrieden und in einer gewissen Weise desinteressiert. Man hatte sogar südamerikanische Küsten entdeckt udn auf der anderen Seite Indonesien usw. aber die stabilen Handelsbeziehungen, das Oligopol mit Indien und China war gut genug. Zahlreiche Volksgruppen und Eingeborenen wurden beschrieben, aber es bestand kein Interesse, sie zu kolonisieren oder auszubeuten. So ist es kein Wunder, das in den entlegendendsten Gebieten der Islam wenn, dann durch Handelsleute verbreitet wurde. In der islamischen Ethik galt - entgegen dem Christentum, wo Reichtum verpöhnt war - der ehrenwerte Kaufmann als ein hohes Ideal. Sobald aber Europa das gesamte arabische technische Wissen weiterentwickelt hatte udn mit seinem Unviersalisierungstatendrang die Welt erforschte, erlebten wir globalweit das selbe Muster an Genoziden. Sobald die Welt umrundet war, war die islamische zentrale Lage obsolet. Der daraus folgende wirtschaftliche Niedergang dauerte lang, abe rwar unausweichlich. Irgendwann beherrschte der Westen die islamische Welt. Nicht, weil er "durchschnittlich intelligenter" war, sondern einfach eine größerte Motivation an "Wir wollen die Welt beherrschen". Zuerst im Namen Gottes, dann jedoch - nachdem man Gott als Konzept verabschiedete - im Namen von Nationen und des "Fortschritts". In der islamischen Welt begann man, die eigenen Errungenschaften zu vergessen. IN der Rolle des Unterlegenen ging man an die Probleme heran und versuchte sich zwanghaft anzupassen. "WArum sind wir so rückständig, was machen wir falsch?". Es wäre naiv zu glauben, dass dem Westen je daran lag, einen potentiellen Wirtschaftskonkurrenten wieder aufzupeppeln. Teile und Herrsche, das Chaos passt perfekt. Ägypten ist ein gutes Beispiel, das im 19. Jahrhundert durch und durch modern gestaltet wurde, sowohl bildungspolitisch als auch industriell...doch wozu starke Ägypter, wir wollen lieber unsere Bahn von Kairo nach Kapstadt. Sie verstehen, worauf ich hinauswill? Gut. Wenn sie wie die USA der Welt ein Wirtschaftssystem aufzwängen und hervorragend in der Lage sind, Geld zu scheißen, ist es ein leichtes, junge Studenten aus den entlegendesten Teilen der Welt nach Berkeley, Harford oder Boston zu holen. Die militärisch/wirtschaftliche Kluft war irgendwann so groß, dass die Schere zwischen Arm und Reich nur noch weiter wachsen kann. Natürlcih hat alles seine Grenzen, es ist ersichtlich, dass das globale System zugrunde gehen wird. Von muslimischer Seite geht es darum primär, den Mainstream-Islam und das was ihn auszeichnete, was die islamische Welt auszeichnete, wiederzubeleben ("islamische Wirtschaftsethik"). Nicht, um im eigenen Saft zu schmoren, sondern damit man selbst etwas sinnvolles auf die wirklichen Probleme beitragen kann. Was hat es der Welt gebracht, Gott vom Sockel zu stoßen? Das, was wir hier als Humanismus feiern, ist nichts anderes als kulturelle Onanie, im Grunde schmort der Westen im eigenen Saft. Sklaverei ist geächtet. Wunderbar! Trotzdem schufen wir ein wirtschaftssystem das auf Sklaverei beruht. Folter ist geächtet. Großartig. Doch die liberale Ethik wird in schwierigen Zeiten immer geopfert. Findige Anwälte haben sich sofort nach 9/11 Folter zurechtgebastelt. Oder Überwachung. Oder Entführungen. Die sogenannte moralische Überlegenheit des Westens ist Augenwäscherei. Statdessen eröffnen wir Nebentehmen wie Gleichbehandlung von Homosexuelle und bauschen es zum Weltthema Nr. 1 hoch. Interessant: Die Briten rechtfertigten Interventionen in den Nahen Osten Ende des 19. Jahrhunderts u.a. mit der moralischen Verderbtheit des Nahen Ostens, wo soetwas wie Homosexualität geduldet wird. Wie? Ein islaischer Rechtsgelehrter schreibt Gedichte über Knabenliebe? Und er ist nicht schwul? Wie geht das? Ein Europäer kann die Ambiguität eben schwer verstehen. Leider hat die islamische Welt all das intolerante Denken aus Europa importiert samt Ideologien. Natürlich war Homosexualität im Islam eine Sünde, jedoch lautete die klassische islamische Ethik 1.) kümmere dich um deinen Kram, 2.) geht immer vom besten des Anderen aus. Der Islam ist eben keine Religion, die den Alltag der Menschen bis ins kleinste Detail regelt, diesen Schmarrn haben uns Orientalisten aufgetischt. Auf akademischer Ebene ist das auch längst widerlegt, aber bis sowas im Mainstream ankommt dauert es etwas...ob so etwas je in den Elfenbeintum des arroganten und selbstverliebten Abendländers, der den Islam hasst, weil sein Geschichtsunterricht halt aus Islamfeindlichkeit bestand. Sie wissen schon, das übliche, nach dem Römischen Reich kommt Karl Martell, dann Barbarossa (der Kreuzritter, nicht Friedrich II. der den Islam schätzte, dann Luther usw.... Witzig, dass die Kernländer des Fränkischen Reichts, Deutschland und Frankreich, obwohl sie de facto entgöttlicht sind und mit Religion im Alltag nichts zu tun haben, immer noch auf den Islam reagieren, wie zu Zeiten der Kreuzritter. Muhammad Asad bemerkte dies und verglich dies mit einem Erwachsenen, der, obwohl er den Kindheitsglauben verloren hat, immer noch instinktiv genauso reagiert wie als Kind. Und die Kreuzzüge waren ja auch ein Meilenstein in der Schaffung einer europäischen Identität....
29.09.18
14:55
R2d2 sagt:
Antwort auf Tarik Der von Ihnen dargestellten Reaktion auf "den Islam" muss ich widersprechen: diese Reaktion erfolgte erst nach-dem Kontakte zu gewissen Leuten erfolgt sind Tatsächlich selbst in homogenenen Umfeld, ohne jedwede Religiösität aufgewachsen, kamen Kontakte zu Leuten eines bestimmten Glaubens später Andere Religionen waren da, wurden aber von diesen Menschen nicht zur Schau gestellt und über alles andere erhoben, von daher spielte das keine Rolle Aufgewachsen ohne Relegion dafür mit grossem Austausch in Forschung, Natur, Umwelt und Sport, mutet dann das Verhalten und Gebaren dieser Leute sehr verstörend an Es wirkt unfrei, verschroben, und wie aus einer Zeit von vor gefühlten 300 Jahren. Vieles macht auch einfach keinen Sinn. Nochwas. Die Kreuzzüge waren ein Produkt aus Machthunger und Loyalitäten Die Religion als Werkzeug Nur, dass die Leute in Europa kein Christentum mehr brauchen. Ich brauche keinen Gott, der mir sagt, wie ich mich zu verhalten habe und wie nicht. Das können Menschen gut alleine. Hatte auch keinen Religionsunterricht. Keinen. So frei. Es wäre schön, wenn es so bliebe.
08.10.18
0:33
Kritika sagt:
An Tarik und wem es sonst interessiert. Die Diskussion hielt ich für abgeschlossen und habe lange nicht mehr dort nachgeschaut. Nun gut, Sie nehmen den Faden auf, bei meiner Schlussfolgerung von "TD" TD habe ich gefragt: Haben Sie auch nur einen einzigen Muslemischen Naturwissenschaftler gefunden, der bleibend Spuren hinterlassen hat, zB. durch die Entdeckung eines physikalischen Gesetzes oder durch Zuerkennung des naturwissenschaftlichen NobelPrize? Ich habe Beispiele angegeben. Er hat mir bisher keinen einzigen genannt. Weder haben Sie einen einzigen Muslemischen Naturwissenschaftler genannt, die diese neutrale und jederzeit prüfbare Bedingung erfüllt. Ich sehe daher keinen Anlass, meine mit ausführliche Beispielen gestützte Meinung zu ändern. » "Ergo, hohe Intelligenz und Islamgläubig, beides geht nicht. Deshalb sind Islam Länder so unendlich rückständig, und waren es seit der Islam sie unterjochte."« Wenn Sie meine Antwort an TD lesen, erfahren Sie den Grund. Sie lehnen zwar die Schlussfolgerung ab, nennen leider nicht wo Ihrer Meinung nach ein Fehlschluss liegt. Auch Vorgänger von Ihnen, wie Hr. Disch haben mehrfach die wissenschaftliche Überlegenheit des Islam beteuert, konnten ( wie TD und Sie ) aber keinen einzigen bedeutenden Islamischen Naturwissenschaftler namentlich nennen. Über die Islamische Rückständigkeit sind wir uns offensichtlich einig: Sie schreiben selber:: » WArum sind wir so rückständig, was machen wir falsch?". « Kritika hat eine Hochschul-Ausbildung als Dpl. Ing. abgeschlossen, Dabei liegt der Schwerpunkt nicht gerade auf die Geschichte der Muslimischen Sekte und deren Protagonisten. Verstehen Sie bitte, dass ich Ihr ausführliches Epistel nicht kommentieren möchte; es liegt ausserhalb meiner Kern-Kompetenz. Wohl habe ich mich gewundert über Ihre sprachlichen Entgleisungen, bis hin zum Fäkalausdruck: :» - - und hervorragend in der Lage sind, Geld zu scheißen » » Humanismus feiern, ist nichts anderes als kulturelle Onanie « Ich empfehle Ihnen Ihre SprachAusdrücke mit denen von Frau Ute Fabel zu vergleichen, oder mit denen von Kritika oder von Herr Disch. Damit Sie zu einer zivilisierten Ausdrucksweise zurückfinden. Gruss, Kritika
12.10.18
23:28
Tarik sagt:
@ Kritika Ich weiß. Quellenstudium ist langwierig und schwierig. Sie haben offenkundig große Bildungslücken, da sie keinen einzigen Naturwissenschaftler aus der islamischen Welt kennen, der bleibende Spuren hinterlassen hat. Sofern sie das Thema interessiert, bilden sie sich weiter, es gibt zuhauf Bücher darüber. Ich kann aus dem Stehgreif 50 Namen nennen, so what? Nicht ich muss etwas beweisen, sie sind selbst in der Bringschuld, ihre nicht vorhandenen Kenntnisse aufzufüllen - zumindest sofern sie etwas zu einem Thema beizutragen haben. Hier ist sicher nicht der Rahmen gegen, dass Sie sich weiterbilden. Zuallererst Die These, dass es der arabisch/islamische Welt an Originalität im Denken fehlte und sie de facto nur Mittler waren, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ich zitiere stellvertretend Bertrand Russell, aus seinem Klassiker "Philosophie des Abendlandes" "Die eigenen Gedanken in der arabischen Philosophie waren nicht sehr bedeutend. Männer wie Avicenna und Averroes waren hauptsächlich Kommentatoren. In ihrer Blütezeit leistete die mohammedanische Kultur Bewunderungswürdiges in den Künsten und auch in manchen technischen Dingen, doch zeigte sie keinerlei Begabung für unabhängige theoretische Spekulation." Wenig Dinge sind leichter zu widerlegen als das (und auf akademischer Ebene ist man da auch um Lichtjahre weiter. Siehe Arbeiten von Henry Corbin, Dimitri Gutas, Wael Hallaq, Thomas Bauer, Frank Griffel, Rosalind Gwynne....die Liste ist lang genug. Lassen wir doch diese angeblich unoriginellen Denker selbst reden: 1. „Angenommen, ein Mensch ist auf einmal erschaffen, vollständig entwickelt und vollkommen geformt, aber seinem Blick ist die Wahrnehmung aller äußeren Objekte verwehrt – er ist in der Luft oder im Raum schwebend erschaffen und wird nicht von wahrnehmbaren Strömungen der Luft getroffen, die ihn trägt. Seine Gliedmaßen sind getrennt und berühren sich nicht, so dass sie sich gegenseitig nicht spüren. Dann lassen wir den Betreffenden überlegen, ob er die Existenz seiner selbst bestätigen würde. Es besteht kein Zweifel, dass er seine eigene Existenz bestätigen würde, nicht aber irgendwelcher Gliedmaßen oder Organe. Wer dies bestätigt, hat ein Mittel, welches ihn auf die Existenz seiner Seele als etwas anderes als den Körper aufmerksam macht – aber auch darauf, dass er unmittelbar mit seiner Existenz vertraut und sich ihrer bewusst ist.“ (ibn Sīnā, lat. Avicenna, um 1020), darauf baute David Hume seinen schwebenden Mann auf. 2. „Ich zweifele. Also denke ich. Also bin ich2.“ (al-Ghazali, lat. Algazel, 1108) => „Ich denke, also bin ich.“ (Descartes, 1641) Mit Descartes beginnt ja die Philosophie der Neuzeit. Lesen Sie Descartes und lesen Sie Ghazalis Autobiographie (Al Munqid fil dalal) und sie werden sehen, dass letzterer ersten kopierte. Freilich: Während aus Ghazalis Autobiographie klar ersichtlich wird, wie er warum welchen Zweifel hegte, wie er dazu kam, haben wir auf der anderen Seite spontane Geistesblitze, fallende Äpfel von Bäumen etc. Wers glaubt :-) 3. „Mit welcher Rechtfertigung beharrt man darauf, dass die Himmelskörper weder Leichtigkeit noch Schwere haben und dass ihre Umlaufbahnen genau Kreise um die Erde sind? Mit anderen Worten: Warum stürzen sie nicht auf die Erde oder schweben von ihr weg? … Warum lehnte er (Ibn Sina) wie Aristoteles die Atomtheorie ab, wo doch die Vorstellung von einer ununterbrochenen, unendlich teilbaren Materie, der Aristoteles und Ibn Sina anhingen, ebenso spekulativ war? … Haben die Sonnenstrahlen eine materielle Substanz? Und wenn nicht: Wie übertragen sie dann ihre Wärme auf uns? … Wie würde er (Ibn Sina) die von Aristoteles vertretene Ansicht verteidigen, wonach die Möglichkeit, dass Paralleluniversen existieren, nicht besteht?3“ (Al-Bīrūnī, um 1000) 4. „In dieser Welt der Schöpfungen und Entstehungen bedeutet dieses Verbunden-Sein, dass die Dinge auf der letzten Stufe einer Gruppe das Potenzial haben, sich in die Dinge auf der ersten Stufe der nächsten Gruppe hin zu entwickeln. So breitete sich die Tierwelt aus, die Zahl der Tierarten nahm zu, und der stufenweise Prozess der Schöpfung führte schließlich zum Menschen, der zu denken und zu reflektieren vermag. Diese höhere Stufe des Menschen wurde erreicht aus der Welt der Affen, die zwar Klugheit und Wahrnehmung haben, aber noch nicht das Vermögen des aktuellen Denkens und Reflektierens ereicht haben. An diesem Punkt ist die erste Stufe des Menschen erreicht. Dies ist der letzte Stand unserer Beobachtungen.4 (Ibn Chaldun, zwischen 1374 und 137 Im Vergleich zu den Denkern der europäischen Neuzeit haben arabische und persische Gelehrte ihre Quellen stets angegeben und Bezug darauf genommen durch Kritik, Verbesserung oder Bestätigung. Männer wie Kopernikus, Descartes oder Darwin sind nicht vom Himmel gefallen, sondern kannten sehr wohl die arabischen und persischen Pionierarbeiten in den Bereichen, in denen sie selbst später als „Begründer“ eingestuft wurden (in den hier genannten Beispielen also „Methodischer Zweifel und Erkenntnistheorie“, „Heliozentrisches Sonnensystem“ und „Evolutionstheorie Ich kann nicht nur zahlreiche Wissenschaftler, PHilosophen (in allen Bereichen: Politik, Ethik, Logik, Metaphysik) nennen, sondern habe sie gelesen. Sie kennen sie nicht. Sie sind also in der Bringschuld, dieses fehlende Wissen nachzuholen. Und das braucht Zeit, denn gut Ding will weile haben. Sofern sie natürlcih nur an antislamischer Phrasendrescherei interessiert sind, naja, sie kennen ja den satz mit Perlen und Säuen. Allein nur das Thema "Erfindungen in der Seefahrt" aus der arabisch/islamischen Welt füllt ganze Bände. Und sie kennen nichts davon und wollen irgendeine Art "Bewertung" abgeben? » "Ergo, hohe Intelligenz und Islamgläubig, beides geht nicht. Deshalb sind Islam Länder so unendlich rückständig, und waren es seit der Islam sie unterjochte."« Wenn dieser Schmarrn zutreffen würde, dann hätte so etwas wie eine islamische Zivilisation nie entstanden. Aus jener Zivilisation fand der größte geistige Wissenstransfer in der Geschichte der Menschheit statt - nämlich nach Europa. Das sind übrigens die Worte eines französischen Historikes, der den Begriff "longue duree" prägte. Kennen Sie ihn oder müssen sie ihn googeln? Natürlich waren all die Bereiche, in denen die islamische Zivilisation soviel geleistet haben, nicht "islamisch". Es gibt keine islamische Medizin. Der Islam hat einfach nru die Basis gelegt. Durch seine inhärente Mehrdeutigkeit und dem fehlenden Dogma (wir reden von der klassischen Zeit). Wenn bsp. der Prophet aussprach: "Für jede Krankheit, die Gott erschuf, hat er auch eine Heilung erschaffen" - so erklärt es sich von selbst, woher die Motivation kam, und wieso die islamische Welt soviele treffliche Mediziner hervorgebracht hat. Ich schrieb eingangs, "it's the economy, stupid", und ich wiederhole - da ich dass ja bereits ausgeführt habe - dass aus genau diesen Gründe wir die heutige desolate Lage des Vorderen Orients haben. Dass sich "islamgläubigkeit mit Intelligenz" ausschließe, ist schlicht ihre ignorante Meinung - die im Abendland heutzutage quasi Mainstream geworden ist -, sie ist jedoch sowohl irreführend und erklärt gar nichts. Sie haben Recht. Es liegt außerhalb ihrer Kern-Kompetenz. Und zwar so ziemlich alles, was sie geschrieben haben. Tarik
19.10.18
20:48
Tarik sagt:
@ r2d2 Es geht nicht darum, wer den ersten STein geworfen hat. Also islamfeindlich-rassistische Ressentiments als Reaktion auf Terror oder Probleme in sozialen Brennpunkten. Diese Ressentiments treten ja vor allem dort auf, wo es solche Brennpunkte nicht gibt! Und wichtig ist, was einem in den Bildungsstätten auf dem Weg mitgegeben wird. "Im Kuran steht, dass der Islam zur Not mit Feuer und Schwert verbreitet werden muss". O-Zitat meiner Geschichtslehrerin, die - wie sich herausstellt - nur einen Klassiker der westlichen Geschichtsforschung ("Der Untergang des Römischen Reiches", aus dem 18. Jahrhundert) ein wenig falsch zitierte. Aus Bildungsfilm zum Thema Islam sah ich - anderer Jahrgang, anderer Lehrer nichts historisch-dokumentarisches sondern "Nicht ohne meine Tochter". Will sagen: Die Ressentiments werden schon woanders gelegt, und mit einem vorgefertigten Weltbild findet man natürlich leicht sich bestätigt. Wenn Libanesen in Berlin die Drogenszene fest im Griff haben, was hat das mit "islam" zu tun? Wieso wird aus diesen Leuten Muslime gemacht? Wird die Berliner Rotlichtszene etwa von russisch-orthodoxen Christen dominiert? Sie sehen, worauf ich hinauswill?
19.10.18
21:08
Tarik sagt:
Ergänzend an r2d2 und zum Thema "antislamische Ressentiments" und woher sie kommen. Ich sprach ja von der Rolle der Bildungsstätten am Beispiel des Geschichtsunterrichts .Zum Einen wird die Rolle der Araber/Perser am Fortschritt der Menschheit in allen relevanten Bereichen nicht erwähnt - davon erfährt man erst als Student der Mediävistik oder Islamwissenschaft etwas - wir denken mal an all die technischen und wissenschaftlichen bahnbrechenden Entwicklungen in der Rennaissance sowohl in Italien als auch danach in England. Zu dieser Zeit wurden viel mehr Werke vom arabischen ins lateinische übersetzt als je zuvor (bis vor kurzem war man der Meinung, nach dem 13. Jahrhundert wäre damit Schluss gewesen, aber weit gefehlt) . Zum Anderen wird ein dunkles, bedrohliches Bild gemalt. Dies alles hat sich durch das Internet natürlich vervielfacht. Nicht nur der radikale Salafismus hat sich durch die neuen Medien ausgebreitet - auch dank Anti-Islamseiten sowohl in den Staaten als auch in Europa konnte man vorgefertigte, hanebüchene Darstellungen eines Islams unter die Leute bringen, die das ohnehin schon schulisch indoktrinierte Bild einer " rückständigen Wüstensekte, die zum Denken unfähige Fanatiker produziert" zeichnen. Und geben uns IS, Boko Haram und Al Qaida nicht recht? Wer niemals unter die Oberfläche schaut und - mal als profanes Beispiel - sich überlegt, wieso Westeuropa/USA ausgerechnet mit Saudi Arabien verbündet? Wieso macht der Westen soviele "Fehler" und produziert "failed states" wie in Libyen oder dem Irak, wo sich genau solche Gruppen bilden können? Nun. Schon die Briten erkannten vor über 100 Jahren, dass man nach dem Prinzip "Teile und Herrsche" sektiererische Gruppen für sich nutzen kann. Denken Sie an Indien oder Afrika: Zuerst schickten die Briten jahrelang als Forscher getarnte Spione, die Land und Leute genaustens beschrieben. Dann kamen die Handelsposten, der Rest ist Geschichte. Die Gründung und Unterstützung von Sektenbewegungen wie der Ahmadiyya und Qadiniyya im indischen Subkontinent ist ein Ergebnis davon. Die Briten verstanden sich hervorragend darauf, die feinen Trennlinien in den jeweiligen Gesellschaften zu finden (oder zu schaffen), und die einen gegen die anderen auszuspielen. Sehr gut auch zu beobachten auf der Arabischen Halbinsel zwischen sagen wir 1880 und 1940. Und so weiter. Seitdem hat sich an der westlichen Politik im Vorderen Orient nichts wesentliches geändert. Außer, dass das finanzielle und politische Zentrum sich nun jenseits des Atlantiks befindet.
22.10.18
13:05
Kritika sagt:
An Tarik, Vielen Dank für Ihren umfangreiche Beitrag. Sie schreiben: » da sie keinen einzigen Naturwissenschaftler aus der islamischen Welt kennen, der bleibende Spuren hinterlassen hat. Sofern sie das Thema interessiert, bilden sie sich weiter, es gibt zuhauf Bücher darüber. Ich kann aus dem Stehgreif 50 Namen nennen, « Ich hätte mich gefreut, wenn Sie aus den 50 Naturwissenschaftler auch nur 5 genannt hätten, nach denen Physikalische Einheiten oder Naturgesetze genannt sind. So, wie ich in Islamiq bereits viele Beispiele genannt habe. So wie Archimedes Avogrado Ampére Galvani Nils Bohr Einstein Darwin Curiolis Watt - - Was all diese Wissenschaftler entdeckt haben, weiss - ausser Kritika auch das Internet. Schauen Sie mal nach. Können Sie bitte meine Reihe mit 5 gleichwertige, gleich-welt-bekannte MuslimWissenschaftler ergänzen? Tarik fragt: Haben die Sonnenstrahlen eine materielle Substanz? Lieber Tarek, das hängt - merkwürdigerweise - von der Messmetode ab, mit dem wir die Strahlen untersuchen. Sonnenstrahlen gehören zu den Elektro-Magnetische Strahlen oder Wellen. Sie haben eine messbare Wellenlänge. Lange hat der eine Naturwissenschaftler mit seinem Experiment gezeigt, dass die Strahlen "korpuskular " sind, also aus kleine Materienteilchen bestehen. Andere Wissenschaftler zeigten, dass die Strahlen materielose Energie sind Keiner dieser Wissenschaftler machte einen Fehler. Das Problem ist mittlererweil gelöst. Alle Wissenschaftler wissen übrigens, dass - unabhängig von der Messmetode - SonnenStrahlen mit Lichtgeschwindigkeit reisen. Ihre These - - "dass Paralleluniversen existieren, nicht besteht "- - - Die ParallelUniversen sind ein hypothetisches Modell, das einige moderne AstroFysiker für denkbar halten. Grosse Einigkeit besteht darin dass es sehr unwahrscheinlich ist, jemals deren Existenz oder die Nicht-Existenz beweisen zu können. Der Ausdruck stammt aus theoretische Überlegungen. Zu Zeiten der alten Griechen und zu Zeiten als der Koran entworfen wurde, kannten weder Mohammedaner noch Christen auch nur die Milchstraße, geschweige, dass sie wussten, dass wir in einem Universum wohnen. Folglich können weder Griechen noch Mohammedaner sich den Kopf über ParallelUniversen zerbrochen haben. Gruss, Kritika Wie würde er (Ibn Sina) die von Aristoteles vertretene Ansicht verteidigen, wonach die Möglichkeit, dass Paralleluniversen existieren, nicht besteht
23.10.18
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