Mehr als 600.000 Muslime leben in Baden-Württemberg. Bisher gibt es im Bundesland keine rechtliche Anerkennung von muslimischen Religionsgemeinschaften. Dies könnte sich nun mit einer neuen Initiative ändern.
Die SPD-Fraktion hat einen Antrag in das Landesparlament eingebracht. Damit soll die Landesregierung dazu aufgefordert werden sich mit dem Thema „Staatsvertrag mit Muslimen“ auseinanderzusetzen. Als Vorbilder werden durch die SPD-Fraktion die Stadtstaaten Hamburg und Bremen benannt.
Im Antrag wird konkret nach Überlegungen der Landesregierung für einen möglichen Staatsvertrag gefragt. So möchte die SPD-Fraktion wissen, ob es überhaupt Bestrebungen für einen Staatsvertrag gibt, wer ein möglicher Partner sein könnte und ob man sich als Landesregierung mit den jüngsten Staatsverträgen in Hamburg und Bremen auseinandergesetzt hat.
Die SPD sieht in einem Staatsvertrag mit muslimischen Religionsgemeinschaften eine Chance, die Integration im Land voranzubringen und die Religionsgemeinschaften als Teil einer „pluralistischen und weltoffenen Gesellschaft“ anzuerkennen. Der Antrag soll „die Situation in Baden-Württemberg beleuchten und klären, unter welchen Rahmenbedingungen ein entsprechender Staatsvertrag … auch mit muslimischen Glaubensgemeinschaften denkbar wäre.“
In Baden-Württemberg regiert eine Koalition aus Grünen und SPD.
Drucksache 15 / 3228 – Antrag vom 13. März 2013