Zum 20. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen wird zum zweiten Mal der Genç-Preis für friedliches Miteinander verliehen. Diesjährige Preisträger sind NSU-Untersuchungsausschuss und der Vater eines Opfers.
Die offene Wunde im Gedächtnis und Herzen der türkischstämmigen Migranten, der Brandanschlag von Solingen, ist auch eine Mahnung an alle Menschen in Deutschland nie wieder Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit zuzulassen.
Der Genç-Preis für friedliches Miteinander wurde, zum Andenken an die Opfer des Brandanschlags von Solingen, durch die Deutsch-Türkische Gesellschaft Berlin und die Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung, gestiftet. Weil vier der fünf Opfer des Brandanschlags aus der Familie Genç stammten, erhielt der Preis in Erinnerung an die Opfer diesen Namen.
Preisträger in diesem Jahr sind Ismail Yozgat und Sebastian Edathy. Der SPD-Politiker Edathy erhält den Preis stellvertretend für den gesamten NSU-Untersuchungsausschuss, dessen Vorsitz er inne hat.
Damit würdigt die Jury den Einsatz des Untersuchungsausschusses um eine Aufklärung der Hintergründe der schrecklichen NSU-Mordserie, als auch die Bemühungen im Kampf gegen Rechtsextremismus.
Gewürdigt wird auch Ismail Yozgat, dessen Sohn im Jahr 2006 durch die Terror-Zelle des NSU in einem Internetcafé in Kassel erschossen wurde. Halit Yozgat verblutete in den Armen seines Vaters. Ismail Yozgat hielt im letzten Jahr eine bewegende Rede bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer der NSU-Morde. Er setzt sich seither dafür ein, dass das Andenken an die Opfer der NSU gewahrt wird.
Die Preisverleihung findet, unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), am 25. Juni in der Berliner Humboldt-Universität statt.