Im Berliner Rathaus hat Integrationsministerin Dilek Kolat die neue Kampagne „Einbürgerung Jetzt“ vorgestellt. Unter dem Motto: „Deine Stadt. Dein Land. Dein Pass“ werden gezielt Migranten, insbesondere Muslime, angesprochen, sich für den Deutschen Pass zu entscheiden.
Mit den Worten: „Berlin braucht Einbürgerung“ fasst Dilek Kolat das Anliegen der neuen Kampagne zusammen. Ziel ist es, ein einbürgerungsfreundliches Klima zu schaffen. Sie soll Überzeugungsarbeit leisten, damit sich auch Personen für die Einbürgerung entscheiden, die bisher unschlüssig waren, ob sie den deutschen Pass beantragen sollen oder nicht. Gleichzeitig werden auch die Vorteile des Deutschen Passes in den Vordergrund gestellt, wie Reisefreiheit und die Möglichkeit der Teilnahme an Wahlen.
Kolat, die selbst einen Migrationshintergrund hat, erklärte zur neuen Kampagne: „Wenn sich mehr und mehr Menschen dazu entschließen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, dann stärkt dies die kulturelle Vielfalt. Deutsch-Sein bestimmt sich längst nicht mehr über ethnische Abstammung, über Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Unsere Gesellschaft ist geprägt von Pluralität. Und dieses Fundament wollen wir stärken. Einbürgerung führt auch dazu, dass diese Vielfalt von immer mehr Schultern getragen wird.“
Dieser Ansatz zeigt sich auch auf der offiziellen Website zur Kampagne. Mehrere Personen werden persönlich vorgestellt, darunter auch eine praktizierende Muslima mit Kopftuch. Die Protagonisten erzählen ihre Geschichte und wieso sie den Deutschen Pass beantragt haben.
Im Schnitt 7.000 Menschen werden pro Jahr in Berlin eingebürgert. Mit der neuen Kampagne soll das bereits bestehende Interesse weiter gesteigert werden.
Langfristig, so kündigte Kolat es an, will der Berliner Senat auch die sogenannte Optionspflicht abschaffen. Bisher müssen sich bestimmte Jugendliche, die bereits von Geburt an die eine Doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, ab Erreichen der Volljährigkeit, entscheiden, ob sie die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern behalten wollen oder die Deutsche Staatsbürgerschaft annehmen.
Senatorin Kolat betont in diesem Zusammenhang, dass im Koalitionsvertrag verankerte Ziel des Berliner Senats für eine Mehrstaatigkeit für Alle: „Warum müssen sich junge Berlinerinnen und Berliner mit türkischem oder nicht europäischem Hintergrund, die hier geboren und mehrstaatig aufgewachsen sind, mit Erreichen der Volljährigkeit für einen Pass entscheiden? Die doppelte Staatsbürgerschaft ist ein wichtiger nächster Schritt, um die Einbürgerung leichter zu machen.“