Extremismus

Mord an britischem Soldaten

Ein Soldat wurde von zwei Männern, die sich auf den Islam berufen, auf offener Straße getötet. Die muslimische Gemeinschaft distanziert sich von der Tat. Es kommt zu islamfeindlichen Übergriffen in London.

23
05
2013
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Es sind zwei junge Männer. Sie greifen laut Augenzeugenberichten einen britischen Soldaten am helllichten Tag, mitten auf der Straße an und töten ihn. Mit einem Messer und Hackebeil wird auf den Soldaten eingeschlagen. Die Täter laben sich an dem Blut und Anblick. Sie bleiben am Ort des Geschehens stehen. Augenzeugen sind schockiert.

Knapp zwanzig Minuten lang haben die Täter Zeit zu flüchten. Doch sie bleiben stehen. Sie lassen sich von der Menge fotografieren. Ein Passant nimmt sie mit seiner Handykamera auf. Die Täter lassen sich mit blutigen Händen aufnehmen und erklären, die Tat sei eine Antwort auf die täglichen Angriffe auf Muslime in aller Welt. Der eine Täter sagt wie in Trance: „Wir schwören beim allmächtigen Allah, dass wir niemals aufhören werden euch zu bekämpfen. Der einzige Grund, warum wir dies getan haben ist, weil jeden Tag Muslime sterben. Dieser britische Soldat ist ein Auge für ein Auge, ein Zahn für einen Zahn.“

Er fordert im Video den Abzug aller britischen Truppen und ruft zum Umsturz der Regierung auf.

Terror-Akt?

Nachdem die Polizei ankommt, gibt es ein kurzes Feuergefecht. Später erfährt man, die Täter waren stark bewaffnet. Sie gingen auf eine Polizistin zu, die auf sie schoss. Sie werden mit Schussverletzungen in getrennte Krankenhäuser gebracht. Die Behandlung der Wunden hat Priorität. Die Vernehmungen haben begonnen. Schon bald sollen die Täter einem Haftrichter vorgeführt werden.

Der britische Premierminister David Cameron bricht seine Paris-Reise vorzeitig ab. Der Premierminister bezeichnet die Tat als „schockierend.“ Er lässt den britischen Sicherheitsrat (Cobra) unter dem Vorsitz des Geheimdienstchefs zusammenrufen und tagen. Die Sicherheitslage wird erneut bewertet. Man geht von einem terroristischen Akt aus. Die Rhetorik der Täter lässt dies zumindest vermuten.

Es wäre der erste Terroranschlag auf britischem Boden nach den Anschlägen von London im Jahr 2005.

Muslime distanzieren sich

Der Muslim Council of Britain verurteilt in einer Erklärung die Tat: „Dies ist wahrlich ein barbarischer Akt, dass keine Grundlage im Islam hat und wir verurteilen dies vorbehaltlos. Diese Tat wird sicherlich die Spannungen auf den Straßen Groß-Britannien erhöhen. Wir rufen unsere Gemeinschaften, Muslime und Nicht-Muslime, dazu auf, zusammenzukommen und solidarisch zu sein, um zu verhindern, dass sich die Kräfte des Hasses durchsetzen.“

Tatsächlich laufen bereits am Abend laut Polizei Rechtsextremisten von der English Defence League (EDF) in den Städten auf und liefern sich Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Gleichzeitig werden überall im Land Übergriffe auf Moscheen und Gebäude von Muslimen gemeldet. Ein Mann hat sogar versucht mit einem Messer bewaffnet in eine Moschee vorzudringen. Er wurde festgenommen.

Die Gläubigen sind verunsichert. Der Hass der Menschen richtet sich nun gegenüber Einwanderern und Muslimen. Sie werden für die Tat einzelner Extremisten verantwortlich gemacht.