Islamiq
Reiseangebote speziell für Muslime werden für Veranstalter immer wichtiger. Dies geht aus einem globalen Trend und einer neuen Studie von DinarStandard hervor. Muslime legen Wert auf halal Essen und Gebetsmöglichkeiten.
Das Şah Inn Paradise im türkischen Antalya ist ein speziell auf muslimische Bedürfnisse ausgerichteter Komplex. Muslime können hier islamisch korrekt essen, beten und entspannen. Gerade die Wellnessbereiche und Sportangebote sind nach Geschlechtern getrennt. Glaubt man einer neuen Studie, könnten solche Angebote in Zukunft zunehmen.
Bereits im Jahr 2020 wird der globale Anteil an muslimischen Reisenden bei 14 % und damit über dem globalen Durchschnitt liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Reem El Shafaki, Senior Associate bei DinarStandard, die während der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin vorgestellt wurde.
Für ihre Studie befragte das renommierte Institut DinarStandard knapp 1.000 muslimische Reisende aus der ganzen Welt zu ihren Präferenzen bei der Auswahl des Reiseziels. 67 % der Befragten gaben an, dass für sie Essen, das nach muslimischen Vorschriften zubereitet und als „halal“, also islamisch erlaubt gilt, wichtig ist. Mit 53 % folgte an zweiter Stelle der Preis der Reise als wichtig. Genauso zählte knapp die Hälfte aller Befragten eine „muslimfreundliche Atmosphäre“ zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Entscheidung, wohin man reisen möchte.
Zu den beliebtesten Zielen für muslimische Reisende zählen laut Studie Malaysia, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate. Anbieter, die sich an diesem Boom beteiligen wollen, müssen laut El Shafaki jedoch einige Voraussetzungen schaffen. Unverzichtbar sind Halal-Essen, aber auch die Möglichkeit zum Verrichten des Gebets. Empfehlenswert sind unter anderem auch Waschräume für Muslime sowie besonderer Service während des Fastenmonats Ramadan, wie Frühstück vor der Morgendämmerung.
Bereits jetzt haben sich zahlreiche Reiseveranstalter und Orte auf die muslimischen Gäste eingestellt. So hat beispielsweise der australische Bundesstaat Queensland die Zahl von muslimischen Reisenden allein durch Umstellungen für die Gläubigen um rund 38 % gesteigert.
Auch die EU-Kommission hat sich 2012 dafür ausgesprochen, mehr muslimische Urlauber für Reisen nach Europa zu begeistern. Um Muslimen die Auswahl des richtigen Urlaubsortes und der entsprechenden Vorrichtungen vor Ort zu erleichtern, haben sich Reiseveranstalter wie Crescent Tours oder islamictravels.com auf die Bedürfnisse muslimischer Urlauber spezialisiert und bieten maßgeschneiderte Reisen an.
Beispielsweise richtet sich das Şah Inn Paradise vor allem an Familien mit Kindern. Für jede Altersgruppe ist etwas im Angebot dabei. Gleichzeitig wird auch für die gehobene Klasse ein sehr buntes Unterhaltungsprogramm konzipiert. Modenschauen für islamische Kleidung oder Konzerte von religiösen Sängern gehören zum Standardangebot.
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