Islamiq

Samstagnacht ist es in einem islamischen Internat am südöstlichen Stadtrand von London zu einem Feuer gekommen. Die Polizei stuft den Vorfall als verdächtig ein, weil nach dem Mord an einem britischen Soldaten in London, die Zahl von Übergriffen auf Muslime und muslimische Einrichtungen zugenommen haben.

Das Feuer brach kurz nach Mitternacht aus. Die Feuerwehr kam schnell an den Ort des Geschehens und konnte den Brandherd unter Kontrolle bringen. Laut Feuerwehr kam es zu einer starken Rauchentwicklung. Zwei Personen wurden wegen leichter Rauchvergiftung ambulant behandelt.

An dem Gebäude selbst ist nur wenig Schaden entstanden. Nach dem Vorfall wurden keine Verhaftungen vorgenommen. Es wird noch ermittelt, was genau Auslöser des Feuers gewesen sein könnte. Ein Sprecher der Metropolitan Police erklärte jedoch, der Vorfall sei „höchst verdächtig.“

Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen haben zugenommen

Der Verdacht liegt nahe, dass der Brand am Internat zu einer neuen Reihe von Anschlägen auf muslimische Einrichtungen gehört. Erst kürzlich hatte es einen Fall von Brandstiftung an einer muslimischen Gemeinde im Norden von London gegeben. Auf dem Gelände wurde ein Graffiti der „English Defence League“ gefunden – einer rechtsextremistischen Organisation.

Die Organisation Faith Matters, eine Gruppe, die Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus registriert, verzeichnete einen starken Anstieg von solchen Vorfällen seit dem Mord an einem britischen Soldaten in London. Allein 11 Angriffe auf Moscheen wurden in den Tagen nach dem Mord registriert. Insgesamt berichtet die Organisation von 212 Fällen. Auf einer Google Map wurden zudem die Übergriffe auf Moscheen markiert.

Die Darul Uloom Schule ist als Internat für Jungen seit 1980 aktiv. Durch den Brand am dreistöckigen Gebäude mussten mehr als 100 Schüler und Lehrer evakuiert werden.