Ein neues Zentrum für Islamische Studien, dass vom Bund finanziert wird, soll an der Goethe-Universität in Frankfurt eine islamische Theologie etablieren und die Ausbildung von Religionslehrern sichern. Leiter des neuen Zentrums ist Prof. Dr. Ömer Özsoy.
Mit einem Festakt wurde am Mittwoch das neue „Zentrum für Islamische Studien“ an der Goethe-Universität in Frankfurt eröffnet. Mit dem neuen Zentrum soll eine „Theologie des Islam“ im Sinne der historisch-kritischen Wissenschaft etabliert werden.
Schon heute studieren in Frankfurt mehr als 300 Studenten im Bachelor-Fach „Islamische Studien“. Mit dem neuen „Zentrum für Islamische Studien“ soll dieses Angebot weiter ausgebaut und professionalisiert werden. Die Universität konzentriert sich nun stärker auf die Ausbildung von Religionslehrern. Ab dem Wintersemester 2013/2014 soll zudem der neue Masterstudiengang „Islamische Studien“ starten.
Frankfurt gehört zusammen mit Münster/Osnabrück, Erlangen/Nürnberg und Tübingen zu den vom Bund finanzierten vier Zentren für Islamische Theologie in Deutschland. Die Goethe-Universität hatte sich 2011 in einem Wettbewerb für eine Finanzierung durch den Bund beworben und konnte sich gegen weitere Mitkonkurrenten durchsetzen.
In den nächsten Jahren sollen rund vier Millionen Euro nach Frankfurt fließen. Das Geld soll primär dazu verwendet werden vier weitere Professuren einzurichten und eine Ausbildung für Religionslehrer der Sekundarschulen zu ermöglichen. Hier arbeitet die Goethe-Universität mit der Universität Gießen zusammen. Dort werden Religionslehrer für Grundschulklassen ausgebildet. Islamischer Religionsunterricht soll in Hessen ab dem kommenden Schuljahr bereits an 27 Grundschulen erteilt werden.
Lutz-Bachmann, der die Gründung des Zentrums in den letzten Jahren zusammen mit dem Theologen und Koranexegeten Prof. Ömer Özsoy vorangetrieben hat, sprach von einem glücklichen Tag für das neue Fach Islamische Studien in Deutschland. Man verfüge in Frankfurt über die längste Expertise in diesem Bereich.
Das neue „Zentrum für Islamische Studien“ vereint Professuren für Koranexegese, Islamische Ideengeschichte mit Islamischer Religionspädagogik und Islamischer Theologie. Leiter des neuen Zentrums ist Prof. Dr. Ömer Özsoy vom Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam. Özsoy war der erste muslimische Theologieprofessor an einem Deutschen Lehrstuhl.