Zum 18. Mal jährt sich nun das Massaker von Srebrenica. Die Wunden des größten Kriegsverbrechens nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa sind bis heute nicht verheilt. Die Opfer weiterhin nicht vollständig identifiziert.
Im Juli 1995 marschieren serbische Truppen in die Stadt Srebrenica ein. Stationierte UN-Blauhelm-Soldaten können die Bevölkerung vor den Serben nicht schützen. 8.000 Bosniaken verlieren ihr Leben. Bei den Opfern handelt es sich fast ausschließlich um Männer und Jungen im Alter von 12 – 77 Jahren.
Über mehrere Tage zieht sich das Massaker von Srebrenica hin. Spätere Untersuchungen zeigen, dass die Morde an verschiedenen Punkten gezielt und geplant begangen wurden. Knapp 7.000 Menschen gelten Ende Juli 1995 als vermisst. Berichte über Vergewaltigungen und Mord sind erst Tage nach dem Massaker durch Flüchtlinge und Blauhelmsoldaten zu vernehmen. Sie geben die ersten echten Hinweise auf ein Massaker und Genozid an den Bosniaken.
Die Untersuchungen der Vorfälle zeigen: Die serbischen Täter haben ihre Opfer in zahlreichen Massengräbern verscharrt. Sie betten die Gräber mehrfach um, Knochenteile wurden auf verschiedene Gräber verteilt, wodurch die Identifizierung der Opfer fast unmöglich wird. Die Rechnung der Täter: Die Gräueltaten sollen verschleiert bleiben.
Offiziell geht man mittlerweile von 8.372 Opfern des Massakers von Srebrenica aus. In diesem Jahr wurden weitere 409 Opfer anhand von DNA-Analysen identifiziert. Die Opfer sollen während einer zentralen Gedenkveranstaltung am heutigen 11. Juli 2013 im Grabfeld von Srebrenica mit Gebeten beigesetzt werden. Damit ist die Zahl der identifizierten Opfer am 18. Jahrestag des Völkermords auf insgesamt 6.066 gestiegen.
Das Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Vereinten Nationen stuften die Vorfälle in Srebrenica als Völkermord ein. Erst im Jahr 2010 entschuldigte sich das serbische Parlament für das Massaker von Srebrenica. Im April 2013 entschuldigte sich auch der serbische Präsident Tomislav Nikolić. Weder Präsident noch Parlament benutzten dabei das Wort „Völkermord“.