Die beiden großen Kirchen in Deutschland und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben sich mit Grußworten an die Muslime in Deutschland gewandt und zum Beginn des Fastenmonats Ramadan gratuliert.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch und Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden gratulierten in getrennten Grußbotschaften den Muslimen in Deutschland zum Beginn des Fastenmonats Ramadan.
„Der Ramadan ist eine festliche Zeit, in der die Familien zusammenkommen. Zugleich ist es eine Zeit der Einkehr und Reflexion. Für diese besinnliche Zeit wünschen wir von Herzen alles Gute!“ erklärte Dieter Graumann stellvertretend für den gesamten Zentralrat der Juden in Deutschland. Graumann forderte in seinem Grußwort ein stärkeres Werben für mehr Verständnis zwischen Juden und Muslimen. Er sagte: „Gerade in der Debatte um die Beschneidung im vergangenen Jahr haben wir doch gesehen, wie viel uns miteinander verbindet. Künftig sollten wir versuchen, nicht nur in Zeiten, in denen wir gemeinsam bedrängt werden, sondern auch im Alltag noch mehr aufeinander zuzugehen und mehr Nähe und Vertrauen wachsen zu lassen.“
Einen anderen Einstieg wählte Erzbischof Robert Zollitsch bei seinem Grußwort an die Muslime in Deutschland. Er erklärte: „Liebe muslimische Schwestern und Brüder, in diesen Tagen beginnen Sie das Fasten im Monat Ramadan. Damit dienen sie Gott in besonderer Weise. Möge Gott Sie und Ihre Familien in dieser Zeit begleiten, Ihr Gebet annehmen und allen Gläubigen inneren und äußeren Frieden schenken!“
In seinem Grußwort machte der Erzbischof auf die gemeinsamen Werte und gemeinsamen Ansichten zum Thema Fasten aufmerksam und mahnte: „Wir sind ständig aufs Neue aufgefordert, unseren Blick auf die Schwachen und Bedürftigen in unserer Gesellschaft zu richten. Religiöse Rituale sind dabei für den Menschen immer wieder besondere Anlässe, das Gewissen zu schärfen und Achtsamkeit zu üben.“ In diesem Sinne wünschte der Erzbischof allen Muslimen in seinem Namen und im Namen der katholischen Kirchen in Deutschland „Gottes Segen für die Fastenzeit und am Ende des Fastenmonats ein frohes Fest!“
Der EKD-Ratsvorsitzende Präses Nikolaus Schneider warb in seiner Grußbotschaft für einen stärkeren Einsatz für Religionsfreiheit. „Unser aller Aufgabe besteht darin, dabei mitzuhelfen, dass diese staatlich garantierte Religionsfreiheit auch im täglichen Zusammenleben immer wieder neu Gestalt annimmt und auch im Fühlen, Denken und Handeln der Menschen ihren Platz findet“, erklärte Schneider und dankte ausdrücklich all jenen, „die in diesen Tagen die Türen ihrer Moscheen, Häuser und Gemeinden auch für Menschen öffnen, die einer anderen Religion angehören.“
Daneben richteten sich zahlreiche Religionsgemeinschaften auf Landesebene mit Grußworten an die Muslime in Deutschland. Neben Glückwünschen und Grußworten wurde vor allem ein stärkeres Miteinander und ein stärkeres Engagement im interreligiösen Dialog angeregt.