„Fanatiker“, „Fremde“, „Kopftuchfrau“

Junge Muslime starten Anerkennungskampagne

Berliner Jugendliche haben eine Anerkennungskampagne ins Leben gerufen. An 500 Plätzen in der Stadt sollen Plakate mit Vorurteilen gegenüber Muslimen aufräumen. Zu den Trägern des Projektes gehört auch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport.

05
08
2013
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Junge Muslime aus dem Juma-Projekt (Jung, muslimisch, aktiv) haben heute in Berlin eine Aktion zur Anerkennung von Muslimen vorgestellt. Ab dem 6. August sollen an 500 öffentlichen Stellen in Berlin Plakate aushängen. Zu sehen sind darauf Muslime, mit denen laut Initiatoren gängige gesellschaftliche Klischees hinterfragt werden. Ziel der Anerkennungskampagne sei es, das Bild von Muslimen in der Gesellschaft positiv zu verändern.

Auf den Plakaten sind unter anderem ein Imam als Hertha-Fan und eine muslimische Businessfrau mit Kopftuch zu sehen. Neben den Plakaten sollen auf der Website des Juma-Projektes zusätzlich nach und nach Interviews von Jugendlichen und Experten, Zitate von Prominenten und Cartoons zum Thema erscheinen.

Diskussion im Vorfeld der Bundestagswahl

Am 6. September soll die Kampagne mit einer Diskussionsrunde ihren Abschluss finden. Berliner Spitzenkandidaten für den Bundestag sollen dabei mit Jugendlichen des Juma-Projektes über die Frage der Anerkennung von Muslimen in Deutschland diskutieren.

Das Juma-Projekt richtet sich speziell an muslimische Jugendliche. Es soll, laut eigener Darstellung, jungen Muslimen eine Stimme geben und sie auch in demokratische Prozesse einbinden.

Kritiker bemängeln jedoch eine zu starke politische Einflussnahme und Ausrichtung des Projektes. Das Juma-Projekt wird von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport gemeinsam gesteuert. Im Juma-Projektteam sitzt auch Sawsan Chebli, Grundsatzreferentin für Islam, Integration und interreligiösen Dialog in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Finanziell gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).