Lampedusa-Flüchtlinge

SCHURA-Hamburg fordert Bleiberecht und Unterstützung

Die SCHURA-Hamburg fordert vom Senat ein Bleiberecht für die knapp 300 Lampedusa-Flüchtlinge in der Hansestadt. Der Senat fühlt sich für die Flüchtlinge nicht zuständig und möchte sie zurück nach Italien abschieben.

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08
2013
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Die SCHURA, Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, hat den Senat der Hansestadt aufgefordert, den sogenannten Lampedusa-Flüchtlingen ein Bleiberecht einzuräumen. Die SCHURA kritisierte, dass eine rechtliche Regelung durchaus möglich wäre. Es fehle jedoch am politischen Willen.

In den letzten Wochen wurden in SCHURA-Moscheen und auf Veranstaltungen Spenden für die Flüchtlinge gesammelt. Einige der knapp 300 Flüchtlinge sind in Moscheen (Rahma-Moschee, Centrum-Moschee und Glinde-Moschee) untergekommen. Sie haben dort ein Dach über dem Kopf und erhalten Verpflegung. Trotzdem bleibt die Lage der Flüchtlinge ungewiss.

Kriegsflüchtlingen droht die Abschiebung

Die Stadt Hamburg weigert sich, den Flüchtlingen Unterkünfte, Verpflegung oder medizinische Versorgung zu gewähren. Der Hamburger Senat ist der Auffassung, Italien sei für die Flüchtlinge zuständig und will diese nach Möglichkeit dorthin abschieben. Zurzeit werden die Flüchtlinge von Kirchen und Moscheen humanitär unterstützt. Verhandlungen mit dem Senat über ein Bleiberecht scheinen vorerst gescheitert.

Weitere Informationen zu den Flüchtlingen: http://www.lampedusa-in-hamburg.tk/

Bei den Flüchtlingen in Hamburg handelt es sich fas ausschließlich um afrikanische Arbeitsmigranten. Sie waren 2011 im Zuge des Libyenkrieges über das Mittelmeer auf die italienische Insel Lampedusa geflüchtet und dort in Flüchtlingscamps untergekommen. Nachdem die EU Fördergelder für die Camps gestrichen hat, wurden die Flüchtlinge aus Italien mit Papieren in andere EU-Länder geschickt – mit der Aufforderung, nie mehr nach Italien zurückzukehren. Die Camps auf Lampedusa sind mittlerweile aufgelöst worden.