Jahrelang hat die New Yorker Polizei Muslime und Moscheen grundlos und ohne Beweise als Terrorverdächtige eingestuft und beobachtet. Bürgerrechtsbewegungen und Muslime klagen jetzt gegen die Überwachung und Verletzung ihrer Privatsphäre.
Die New Yorker Polizei (NYPD) ist um einen Skandal reicher. Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) herausgefunden hat, hat die NYPD absichtlich Moscheen als Terrororganisationen eingestuft, um diese besser überwachen zu können. Dabei wurde auch vor der Privatsphäre unbescholtener Bürger kein haltgemacht.
Seit dem 11. September 2001 wurden laut Bericht mehr als 10 Moscheen unberechtigterweise vorgeworfen, sie seien in terroristische Aktivitäten verwickelt. Aufgrund dieser Einschätzung wurden alle Besucher der Moscheen als mögliche Tatverdächtige überwacht und kontrolliert. Zudem flossen starke Summen an Fördergeldern an die NYPD, um die Überwachung zu gewährleisten.
Die Bürgerrechtsbewegung American Civil Liberties Union (ACLU) hat bereits vor einigen Monaten nach bekannt werden der ersten Vorwürfe Klage gegen die NYPD eingereicht. Auch direkt betroffene Imame von Moscheen haben sich der Klage der Bürgerrechtsbewegung angeschlossen. Die ACLU hatte schon seit geraumer Zeit das Überwachungsprogramm der NYPD gegen Muslime im Visier. Die New Yorker Polizei habe die Muslime ohne hinreichende Begründung und ohne Tatverdacht, allein aufgrund ihres Glaubens überwacht und unter Terrorverdacht gestellt.
In einem Fall wurde laut ACLU der Imam einer Moschee als Terrorhelfer eingestuft und überwacht, weil er bei vielen Menschen und Jugendlichen beliebt war. Die Überwachung ging so weit, dass man vier Jahre lang den Imam auf Schritt und Tritt beobachtete, und seine Anrufe abhörte. Auch die Hochzeit des Imams wurde von der New Yorker Polizei überwacht. Alle Besucher der Hochzeit wurden von einem Kamerateam aufgenommen und mit Verdacht auf mögliche Verbindungen zum Netzwerk Al Qaida kontrolliert.