Absolventen der Muslimischen Seelsorge Augsburg sollen künftig am Klinikum der Stadt eine bessere Betreuung von muslimischen Patienten ermöglichen. Die Seelsorger werden dringend benötigt. Es fehlt an fachkundigem Personal und Ehrenamtlichen.
Die „Muslimische Seelsorge Augsburg“ (MUSA) ist eines von vielen bundesweiten Projekten, dass helfen möchte, muslimischen Patienten eine Seelsorge zu ermöglichen. Oftmals fehlt es in Krankenhäusern an geschultem Personal und ehrenamtlichen Seelsorgern, die sich speziell um Muslime kümmern können. Manchmal fehlt es selbst an einfachen Gesprächspartnern oder Personen, die einfach nur zuhören.
Nach einer fast einjährigen Ausbildung mit 20 Seminartagen, 148 Theoriestunden und einem ausführlichen Praktikum erhielten elf Frauen und sechs Männer am Montag vom Augsburger Oberbürgermeister Kurt Grilb ihre Ausbildungszertifikate. Die Absolventen der MUSA können sich nun für den ehrenamtlichen Seelsorgedienst im Klinikum Augsburg beauftragen lassen und Muslimen bei schwerer Krankheit und bei Schicksalsschlägen zur Seite stehen.
Laut Krankenhaus ist die Seelsorge dringend nötig. Muslimische Patienten könnten immer seltener durch ihre eigenen Familien betreut werden. Gleichzeitig gäbe es nur selten die Möglichkeit, eine eigene Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Gerade christliche Seelsorger könnten die Lücke, die auch durch sprachliche Hürden vorhanden sei, nicht ausfüllen.
Die Absolventen des MUSA-Kurses sollen als Seelsorger den Patienten durch schwierige Situationen helfen, in dem sie beispielsweise für persönliche Gespräche bereitstehen. Die Seelsorger beherrschen zudem gleich mehrere Sprachen, um auch sprachliche Hürden zu überwinden. Sie sprechen meist neben Deutsch auch englisch, arabisch oder türkisch.
Die Ausbildung weiterer Seelsorger soll im November dieses Jahres starten. Vorbild für das Projekt MUSA war ein ähnliches erfolgreiches Projekt aus Wiesbaden. Auch in anderen Bundesländern gibt es ähnliche Projekte.