Die US-Modekette Abercrombie & Fitch zahlt wegen Diskriminierung zweier Musliminnen Schadensersatz in Höhe von 71.000 $. Das Unternehmen will jetzt seine Vorschriften für Mitarbeiter und ihre Kleidung anpassen.
Vor zwei Wochen urteilte eine Bundesrichterin in Kalifornien, dass die Entlassung einer muslimischen Mitarbeiterin durch die US-Modekette Abercrombie & Fitch diskriminierend und rechtswidrig sei und einen unzulässigen Eingriff in die Religionsfreiheit darstelle. Jetzt hat sich die Modekette mit der Betroffenen und einer weiteren Muslimin auf einen Schadensersatz in Höhe von 71.000 $ geeinigt.
Die betroffene Muslimin hatte sich geweigert, bei der Arbeit ihren “Hijab-Schal” abzulegen. Ihr wurde daraufhin im Februar 2010 mit der Begründung, ihre Kleidung passe nicht zum Modestil des Unternehmens, gekündigt. US-Behörden klagten im Namen der Betroffenen gegen Abercrombie & Fitch.
Nach der juristischen Niederlage einigte man sich außergerichtlich mit der diskriminierten Muslimin auf einen Schadensersatz in Höhe von 48.000 $. Eine weitere Muslimin, die angegeben hatte von der Firma auch wegen ihres religiösen Bekenntnisses diskriminiert worden zu sein, erhält zudem 23.000 $ Schadensersatz.
Die Entscheidung in Kalifornien scheint das Unternehmen mittlerweile auch zu einem Umdenken der Firmenkultur bewegt zu haben. Abercrombie & Fitch will jetzt seine Regeln für seine Mitarbeiter anpassen und lockern. Die US-Modekette schreibt ihren Mitarbeitern vor, was sie während der Arbeit tragen dürfen – darunter auch Modestile und Farben der Kleidung.
Abercrombie & Fitch hatte vor Gericht argumentiert, die Regeln zur Kleidung der Mitarbeiter seien wichtig für den Erfolg des Geschäftsmodells. Ein Hijab passe nicht in das Geschäftsmodell des Unternehmens. Die US-Modekette betreibt auch Filialen in Düsseldorf, Hamburg und München.