Die islamischen Religionsgemeinschaften setzen in ihrer heutigen Freitagspredigt jeweils unterschiedliche Akzente. Die DITIB betont das Zusammenleben, die IGMG den Umweltschutz und der VIKZ die Nachbarschaft.
Die IslamiQ-Redaktion möchte jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften geben. An diesem Freitag setzen die Religionsgemeinschaften unterschiedliche Schwerpunkte.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) weist in ihrer aktuellen Hutba auf den „Tag der offenen Moschee“ (TOM) am 3. Oktober hin und thematisiert entsprechend dem TOM-Motto den Umweltschutz unter Muslimen. „Klimaerwärmung, Luftverschmutzung, Hungersnöte, unwürdige Tierhaltung, Wassermangel“ seien Phänomene, die auf die Menschen und ihre Lebensweise zurückzuführen seien. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt sei von zentraler Bedeutung, damit die Erde auch in Zukunft „bewohnbar“ bleibt. Man trage als Muslime Verantwortung für die kommenden Generationen. Die Verantwortung für die Natur mache es notwendig, dass man im täglichen Leben umweltbewusst ist. Dies fange beim Wasserverbrauch an und gehe bis zur umweltfreundlichen Moschee, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird, betont die IGMG.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer heutigen Hutba dem Thema „Zusammenleben im Islam“. Es wird deutlich gemacht, dass „die Welt, in der wir leben, der ganzen Menschheit als gemeinsamer Lebensraum gegeben“ wurde. Alle Menschen teilten sich diese Welt und ihre Gaben. Die Unterschiede zwischen den Menschen sollten dabei nicht zum Anlass für Streit und Ausgrenzung genommen werden. Sie sollten vielmehr Ausgangspunkt für das gegenseitige Kennenlernen sein. Die Ethik des Islam lehre Liebe, Toleranz, vertrauenswürdig zu sein und sie lehre Frieden und Eintracht. Dies sollten die Muslime nicht nur für sich selbst leben, sondern für die gesamte Gesellschaft, so die DITIB.
Der TOM ist auch in der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) Thema. Der Mensch sei gegenüber dem, was er nicht kennt, feindlich eingestellt. Es liege an diesem Tag in der Hand der Muslime, „den Abstand zwischen den Menschen zu überbrücken oder gar gänzlich verschwinden zu lassen.“ Der TOM sei ein „Tag des gegenseitigen Kennenlernens und der Öffnung gegenüber unseren Nachbarn.“
In diesem Zusammenhang geht die VIKZ auch auf das Zusammenleben mit den Nachbarn ein. Das Recht des Nachbarn habe im islamischen Glauben einen besonderen Stellenwert. Es sei verpflichtend für die Muslime, sich mit seinen Nachbarn gut zu verstehen und sich gegenseitig zu helfen. Dies sei in unserer heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung, so die VIKZ.