Tag der offenen Moschee

Auftaktveranstaltung in Köln

Die Auftaktveranstaltung zum Tag der offenen Moschee findet heute in Köln statt. NRW-Integrationsminister Guntram Schneider ruft im Vorfeld Muslime dazu auf, sich einbürgern zu lassen.

03
10
2013
0

Zum Tag der offenen Moschee (TOM) werden erneut mehr als 100.000 Besucher in ganz Deutschland erwartet. Mehr als 1.000 Moscheen öffnen laut Koordinationsrat der Muslime (KRM) ihre Türen. Den Auftakt macht der KRM mit einer gemeinsamen Veranstaltung in der Villa Hahnenburg in Köln. Zur Veranstaltung erwartet werden unter anderem Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) und Umweltminister Johannes Remmel (Die Grünen).

Der diesjährige Tag der offenen Moschee steht ganz im Zeichen des Umweltschutzes. Das Motto lautet „Umweltschutz – Moscheen setzen sich ein“. Auf der Auftaktveranstaltung soll über den Islam und Umweltschutz informiert werden. Außerdem findet im Garten der Villa ein Gemeindefest statt. Der TOM findet seit 1997 immer am 3. Oktober statt. Damit wollen die Muslime ihrer Verbundenheit zur deutschen Gesellschaft Ausdruck verleihen.

Vorurteile abbauen

Der Tag der offenen Moschee soll laut KRM helfen, über die Aufgaben und Zwecke von Moscheen zu informieren und bestehende Vorurteile abzubauen. Gerade Moscheen seien Zentren des muslimischen Gemeindelebens und Stätten der praktischen Umsetzung islamischer Gebote wie dem Gebet, dem Fasten oder der religiösen Bildung.

Sie sind für Muslime, so der KRM weiter, Orte der Besinnung, des Feierns und des Austausches – Orte fernab der Hektik des Alltags. Moscheen seien zudem auch Orte der Begegnung, Bildung und des Dialogs. Diese Angebote der Moscheen würden von Mann und Frau, Jung und Alt gleichermaßen und gemeinsam wahrgenommen.


Tag der offenen Moschee


Tag der offenen Moschee
Die islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland veranstalten seit 1997 den bundesweiten Tag der offenen Moschee (TOM) – jedes Jahr am 3. Oktober. Mehr als 1.000 Moscheen bieten an diesem Tag Führungen, Vorträge, Ausstellungen Informationsmaterialien und Begegnungsmöglichkeiten an. Dieses reiche Angebot wird jährlich von mehr als 100.000 Besuchern wahrgenommen.
Seit 2007 wird der Tag der offenen Moschee unter dem Schirm des Koordinationsrats der Muslime (KRM) mit einem gemeinsamen Motto organisiert.

KRM


Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM)
Der Koordinationsrat der Muslime wurde im März 2007 von den vier großen Dachverbänden DITIB, VIKZ, Islamrat und ZMD gegründet. Er organisiert die Vertretung der Muslime in Deutschland und ist Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft.

DITIB


Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Der DITIB Dachverband vereint bundesweit 896 Ortsgemeinden. Das Vereinsziel ist es, Musliminnen und Muslimen einen Ort zur Ausübung ihres Glaubens zu geben und einen Beitrag zur Integration zu leisten. Darüber hinaus engagiert sich die DITIB intensiv im sozialen Bereich.

Islamrat


Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland
Der Islamrat wurde im Jahre 1986 als bundesweite Koordinierungsinstanz und gemeinsames Beschlussorgan islamischer Religionsgemeinschaften in Berlin gegründet. Er fühlt sich der Geschichte des Islam in Deutschland verpflichtet und betrachtet sich als Brücke zwischen Deutschland und der islamischen Welt.

VIKZ


Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ)
Dem VIKZ sind bundesweit zirka 300 selbstständige Moschee- und Bildungsvereine angeschlossen. Ziel und Zweck der Verbandsarbeit ist die religiöse, soziale und kulturelle Betreuung von Muslimen in Deutschland.

ZMD


Zentralrat der Muslime (ZMD)
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ist eine Dachorganisation von derzeit 22 muslimischen Dachorganisationen und umschließt auch Einzelmitglieder.

Aufruf zur Einbürgerung

NRW-Integrationsminister Guntram Schneider hat anlässlich des TOM bereits im Vorfeld an Muslime in Deutschland appelliert. „Wir sind ein Land der Vielfalt. Die Muslime gehören zu uns und deshalb lade ich Sie ein, mit zu bestimmen und mit zu entscheiden. Das geht nur mit dem deutschen Pass“, erklärte Schneider.

Auch in Richtung der künftigen Bundesregierung appellierte der Minister: „Wir brauchen die doppelte Staatsbürgerschaft, wenn wir wollen, dass Migrantinnen und Migranten in ihrer großen Mehrheit Deutsche werden.“

Schneider wies auf eine NRW-Studie hin, wonach 60 Prozent der türkischstämmigen Migranten noch keinen Einbürgerungsantrag gestellt haben. Als Haupthinderungsgrund werde die fehlende Doppelstaatsangehörigkeit angegeben. Das Land wirbt seit dem Frühjahr mit seiner Einbürgerungsoffensive „Ja, ich will!“ für mehr Einbürgerungen.