Die Auftaktveranstaltung zum Tag der offenen Moschee findet heute in Köln statt. NRW-Integrationsminister Guntram Schneider ruft im Vorfeld Muslime dazu auf, sich einbürgern zu lassen.
Zum Tag der offenen Moschee (TOM) werden erneut mehr als 100.000 Besucher in ganz Deutschland erwartet. Mehr als 1.000 Moscheen öffnen laut Koordinationsrat der Muslime (KRM) ihre Türen. Den Auftakt macht der KRM mit einer gemeinsamen Veranstaltung in der Villa Hahnenburg in Köln. Zur Veranstaltung erwartet werden unter anderem Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) und Umweltminister Johannes Remmel (Die Grünen).
Der diesjährige Tag der offenen Moschee steht ganz im Zeichen des Umweltschutzes. Das Motto lautet „Umweltschutz – Moscheen setzen sich ein“. Auf der Auftaktveranstaltung soll über den Islam und Umweltschutz informiert werden. Außerdem findet im Garten der Villa ein Gemeindefest statt. Der TOM findet seit 1997 immer am 3. Oktober statt. Damit wollen die Muslime ihrer Verbundenheit zur deutschen Gesellschaft Ausdruck verleihen.
Der Tag der offenen Moschee soll laut KRM helfen, über die Aufgaben und Zwecke von Moscheen zu informieren und bestehende Vorurteile abzubauen. Gerade Moscheen seien Zentren des muslimischen Gemeindelebens und Stätten der praktischen Umsetzung islamischer Gebote wie dem Gebet, dem Fasten oder der religiösen Bildung.
Sie sind für Muslime, so der KRM weiter, Orte der Besinnung, des Feierns und des Austausches – Orte fernab der Hektik des Alltags. Moscheen seien zudem auch Orte der Begegnung, Bildung und des Dialogs. Diese Angebote der Moscheen würden von Mann und Frau, Jung und Alt gleichermaßen und gemeinsam wahrgenommen.
NRW-Integrationsminister Guntram Schneider hat anlässlich des TOM bereits im Vorfeld an Muslime in Deutschland appelliert. „Wir sind ein Land der Vielfalt. Die Muslime gehören zu uns und deshalb lade ich Sie ein, mit zu bestimmen und mit zu entscheiden. Das geht nur mit dem deutschen Pass“, erklärte Schneider.
Auch in Richtung der künftigen Bundesregierung appellierte der Minister: „Wir brauchen die doppelte Staatsbürgerschaft, wenn wir wollen, dass Migrantinnen und Migranten in ihrer großen Mehrheit Deutsche werden.“
Schneider wies auf eine NRW-Studie hin, wonach 60 Prozent der türkischstämmigen Migranten noch keinen Einbürgerungsantrag gestellt haben. Als Haupthinderungsgrund werde die fehlende Doppelstaatsangehörigkeit angegeben. Das Land wirbt seit dem Frühjahr mit seiner Einbürgerungsoffensive „Ja, ich will!“ für mehr Einbürgerungen.