Russland

Festgebet mit mehr als 100.000 Muslimen

Mehr als 100.000 Muslime in Moskau haben gemeinsam das Festgebet verrichtet. Überschattet wurde die Veranstaltung durch die jüngsten Ausschreitungen gegenüber Migranten. Präsident Putin würdigte den Islam als Teil Russlands.

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2013
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In Moskau haben sich anlässlich des Opferfestes mehr als 100.000 Muslime zum Festgebet bei der noch in Bau befindlichen zentralen Moschee zusammengefunden. Das Gebet fand im Schatten der jüngsten Ausschreitungen gegenüber Migranten statt.

Die Moskauer Behörden hatten mit einem starken Aufkommen anlässlich des Festgebets gerechnet und die Straßen um die Moschee herum vorher gesperrt, damit die Muslime ihr Gebet in Ruhe verrichten können. Außerdem haben die Behörden in diesem Jahr auch ein Soundsystem installiert, um zu gewährlen, dass das Gebet von allen Teilnehmern gleichermaßen verstanden werden konnte. Der Sender Russia 1 übertrug die Predigt und das Gebet live.

Nicht provozieren lassen

Der Vorsitzende der Vereinigung der russischen Muftis, Rawil Gaynuddin, warnte in seiner Ansprache anlässlich des Kurbanfestes die Muslime davor, sich durch die neuerlichen fremdenfeindlichen Angriffe provozieren zu lassen.

Nachdem vergangene Woche ein junger russischer Staatsbürger von einem angeblich kaukasischen Staatsbürger niedergestochen worden sein soll, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Rassisten und Rechtsextreme sind bei mehreren Ausschreitungen auf Migranten losgegangen. Die Polizei führte zudem Razzien bei Migranten durch, um den mutmaßlichen Täter zu finden. Mittlerweile soll dieser durch die Behörden gefasst worden sein.

Russische Muslime Teil des Landes und der muslimischen Welt

Gaynuddin erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Muslime in Russland ein Teil der Gesellschaft und des Landes seien. Sie seien aber auch zugleich Teil der islamischen Welt. „Unsere Vorfahren leben seit Jahrhunderten diese Religion in diesem Land. Zudem ist der Islam 63 Jahre vor dem Christentum in diesem Land anerkannt worden“, betonte Gaynuddin.

Man versuche den Islam vorbildlich zu leben. Muslime in Russland hätten von Anbeginn an in Frieden mit ihren Nachbarn zusammengelebt. Gaynuddin las in der von Russia 1 übertragenen Festansprache auch die Grußworte von Präsident Vladimir Putin, Ministerpräsident Dimitri Medwedew und von führenden Politikern aus islamischen Ländern vor.

Präsident Vladimir Putin gratulierte in seinem Grußwort den Muslimen zum Opferfest. Putin betonte, dass die Feierlichkeiten zum Opferfest wichtiger und untrennbarer Bestandteil des russischen spirituellen Erbes seien. Das Opferfest erinnere „daran, dass der Islam in seinem Kern das Gute, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sowie sich um seine Nächsten zu kümmern, als Werte trägt.“