Luxemburg

Muslime verlangen Anerkennung

Die Anerkennung des Islam in Luxemburg ist zwar formal bereits 2007 geschehen, doch fehlt es weiterhin an einem Staatsvertrag mit einer muslimischen Glaubensgemeinschaft. Die Shoura will diesen Zustand nicht mehr akzeptieren und drängt auf eine echte Anerkennung.

07
11
2013

Seit 2007 ist der Islam in Luxemburg formal als Religion anerkannt. Dennoch werden muslimische Religionsgemeinschaften im Gegensatz zu anderen Glaubensgruppen benachteiligt. Das wirft Sabahudin Selimovic, der Vorsitzende der Shoura, einer Vereinigung von mehreren muslimischen Gemeinschaften in Luxemburg, der Regierung vor.

Selimovic erklärt, dass obwohl bereits 2007 eine Vereinbarung mit den Muslimen formuliert wurde, es seitdem nicht zur Unterzeichnung des Staatsvertrags (Konvention) kam. Dies hat für die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft des Landes nach eigenen Angaben folgen: So erhielt die Shoura ungefähr 2.480 Euro staatliche Unterstützungen während beispielsweise die katholische Kirche mit knapp 34 Millionen staatlicher Hilfe auskommt. Selbst die protestantische Kirche, also die drittgrößte Glaubensgemeinschaft in Luxemburg erhielt immerhin noch knapp 700.000 Euro an Förderungen.

Gleichstellung wird empfohlen

Mit ihrer Forderung auf Anerkennung und Gleichstellung steht die Shoura nicht allein da. Auch das renommierte Centrum für Gleichbehandlung (CET – Centre pour l’Égalité de Traitement) empfiehlt in einer aktuellen Bewertung dem Staat Luxemburg die Anerkennung der muslimischen Glaubensgemeinschaft. Die Shoura erfülle sämtliche Vorgaben, um als Religionsgemeinschaft gleichberechtigt anerkannt zu sein, so das CET.

Eine weitere Verschleppung der Unterzeichnung des Staatsvertrags führe automatisch zu einer Diskriminierung der Muslime im Land. Auch die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates (ECRI) hat sich mittlerweile für die Anerkennung der Muslime ausgesprochen und unterstützt diese bei ihrem Begehren. Die Regierung in Luxemburg wurde vor kurzem aufgerufen, eine schnelle Lösung in der Sache zu finden, und die Diskriminierung der Muslime zu beenden.

Shoura will Gleichbehandlung

Die Shoura selbst schrieb die Regierung im Oktober an und kündigte an, dass man sich nicht mehr länger hinhalten lassen will. Sie verweist dabei auf das verfassungsmäßig festgeschriebene Prinzip der Gleichbehandlung und beklagt, dass die Integration der Muslime im Land durch die „Verschleppungstaktik“ der Regierung leide. Man werde demnächst Aktionen planen und gegen die Regierung protestieren. Auch eine Klage gegen die Regierung werde notfalls eingereicht, so die Shoura.

Die Shoura vertritt in Luxemburg nach eigenen Angaben sechs muslimische Organisationen. In Luxemburg leben Schätzungen zufolge 11.000 Muslime.

Leserkommentare

Daly sagt:
Die Schoura hat kein Legitimet alle Muslimen dort zu veträten aufgrund radikale Kräfte die in die Schoura unterschwälig aktiv sind..Die Wahrheit ist ganz anders als die behauptung"die Schoura sei für sechs muslimische Organisationen zuständig", weil dir Schoura unter drück der dort integriete Salafisten alle liebarle Moslem aus die Gemeinschaft gedrengt und die andere Mitglieder unter kritische beobachtung gestelt hat.Zu dem ist die Schoura gegen Tuken und die AKP, was man aus die Komentare ihr bosnischspächende Mitglieder zu offter vorkommt..Wenn der Staat Luxemburg auf dem Leim rutcht und die Schoura als einzig legitime Vetreter die dort lebende Muslimen legitiemert,kann es unter Umstände zu Proteste die andere liberale Muslime führen..Auserderm die Schura bekennt sich zu ein andere Mesheb, und die bosnische Muslimen sind per Fatwa der Oberste islamischen Rat aus Bosnien in Hercegovina verpflichtet sich an die Lehre des "Hanefi Mesheb"zu orientieren.
07.11.13
13:41