In Soest fand am Sonntag das 6. Soester Forum statt. Beim Treffen der jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsgemeinschaften wurde zum Dialog und Gespräch gemahnt. Die Arabistin Angelika Neuwirth und das Theologische Forum Christentum wurden ausgezeichnet.
Am Sonntag den 10.11.2013 kamen in der DITIB-Moschee in Werl Vertreterinnen und Vertreter der christlichen, jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaften, sowie aus Politik und Zivilgesellschaft auf Einladung des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland Amina Abdullah Stiftung e.V. zusammen, um dem 6. Soester Forum der Religionen und Kulturen und der Verleihung des Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreises 2013 beizuwohnen.
Das Soester Forum der Religionen und Kulturen trifft sich alljährlich, um gesellschaftsrelevante Themen aus jüdischer, muslimischer und christlicher Perspektive zu beleuchten und einen interreligiösen Dialog anzustoßen. Daran anschließend wird der Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreis an nicht-muslimische Personen und Organisationen verliehen, die sich im interreligiösen Dialog mit herausragenden Leistungen und Engagement hervor getan haben.
Im Zentrum der Diskussion stand bei dem diesjährigen Treffen die Bedeutung des gemeinsamen Gesprächs. Kritisiert wurde dabei die zunehmende Verschließung gesellschaftlicher Gruppen vor dem Gespräch mit den Mitgliedern anderer Gruppen, wodurch Entfremdung und Fremdenfeindlichkeit entstehen und gefördert werden. Gerade deshalb wurde von allen Referentinnen und Referenten betont, wie wichtig der heutige Dialog sei, auch wenn nicht immer direkt Erfolge sichtbar sind, werden nachfolgende Generationen die Früchte dieser Arbeit ernten können.
Die Preisträger und Preisträgerinnen des Muhammad-Nafi-Tschelebi Friedenspreises haben gerade hierfür sehr viel geleistet, weshalb sie auch ausgezeichnet wurden. So erhielt Prof. Dr. Angelika Neuwirth für ihre wissenschaftliche Arbeit mit dem Quran für den interreligiösen Dialog den Friedenspreis.
Als Organisation wurde in diesem Jahr das Theologische Forum Christentum ausgezeichnet, welches, so Laudator Armin Laschet, durch seine Bemühungen im interreligiösen Dialog immer wieder deutlich macht, dass der Islam zu Deutschland gehört. Auf internationaler Ebene wurde die Deutsche Initiative für den Nahen Osten (DINO) geehrt, die für ihre Berichterstattung über Ereignisse im Nahen Osten einen wichtigen Beitrag leistet.
Mit einer Aufforderung bzgl. des interreligiösen Dialogs in Bezug auf das friedliche, gesellschaftliche Miteinander von Muhammad Salim Abdullah, dem Begründer des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland, ging die Veranstaltung zu Ende, die einem jeden und einer jeden zu denken geben sollte: „Jeder ist gebraucht in der heutigen Zeit! – Packen Sie mit an!“