Angriff auf Moschee

Unbekannte ersetzen türkische Fahne mit Reichskriegsflagge

In Krefeld wurde die türkische Flagge einer Moschee der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) gestohlen und durch eine Reichskriegsflagge ersetzt. Dennoch geht die Polizei von einem einfachen Diebstahl aus.

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2013
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So einen Fall hat die Türkisch-Islamische Union in Krefeld (DITIB) noch nicht erlebt. Unbekannte Täter haben in der Nacht zum vergangenen Donnerstag (07.11.2013) die türkische Flagge vom Fahnenmast der Moschee entwendet und diese durch eine andere ersetzt. Die Moscheegemeinde zeigte sich durch den Vorfall überrascht und schockiert. Die Leitung gab an, dass man eigentlich ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und religiösen Gemeinden in Krefeld pflegt. Daher kann man sich den Fall auch nicht erklären. Die Moscheebesucher sind verunsichert.

Die Polizei in Krefeld fasst die Geschehnisse in einer Mitteilung und einem Zeugenaufruf zum Fall folgendermaßen zusammen: „Diese Fahne wurde gegen eine andere Fahne ausgetauscht. Diese neu aufgezogene Fahne, die keine verbotenen Motive aufwies, wurde zwischenzeitlich wieder entfernt.“ Was die Polizei nicht erwähnt: Es handelt sich bei der neuen Fahne um die Reichskriegsflagge.

Bewertung als Diebstahl

Flaggen mit verfassungsfeindlichen Symbolen sind in Deutschland verboten. Deshalb greifen Rechtsextremisten gerne auf die Reichskriegsflagge zurück. Diese ist nicht verboten und wird in der rechtsextremen Szene als Ersatz für Flaggen aus dem Dritten Reich oder Flaggen mit Hakenkreuzen benutzt. Der Verdacht liegt daher nahe, dass die türkische Flagge von Rechtsextremisten durch die Reichskriegsflagge ersetzt wurde.

Die Polizei Krefeld teilte auf Anfrage von IslamiQ mit, dass sie den Fall als Diebstahl bewertet. Der Staatsschutz wurde in der Sache dennoch eingeschaltet, um zu klären, ob ein rechtsextremistischer Hintergrund vorliegt. Allerdings deute sich laut Polizei derzeit eine Tendenz an, dass auch die Staatsanwaltschaft den Fall als einfachen Diebstahl bewerten wird mit der Folge, dass der Staatsschutz nicht weiter tätig wird. Von den Tätern fehlt eine Woche nach dem Vorfall weiterhin jede Spur.