Islamfeindlichkeit

Anschlag auf Moscheegelände

Schweinsköpfe, vermutlich mit literweise Blut überströmt. Daneben eine brennende Mülltonne. Auf dem Baugelände einer Moschee in Leipzig wurde ein Anschlag verübt. Der Staatsschutz ermittelt.

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2013
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In Leipzig ist es in der Nacht auf den Freitag zu einem Anschlag auf die geplante Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) gekommen. Unbekannte haben Schweineköpfe mit einer „roten Flüssigkeit“, bei der es sich vermutlich um Schweineblut handelt, auf dem Baugelände aufgespießt. Die Feuerwehr war zu der Baustelle gerufen worden, weil ein Müllcontainer in Brand stand. Dies berichtet die BILD-Zeitung.

Der Staatsschutz ermittelt wegen des Anfangsverdachts eines fremdenfeindlichen Motivs. Islamfeinde hatten zuletzt Stimmung gegen den Moscheebau gemacht. Eine „Bürgerbewegung“ und die rechtsextreme NPD hatten den Stopp des Moscheebaus gefordert. Sie sammelten Unterschriften und demonstrierten gegen die geplante Moschee. Es wurde Stimmung gegen Muslime gemacht.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist eine Gemeinschaft, die auf den Gründer Mirza Gulam Ahmad zurückgeht. Die Ahmadiyya betrachtet diesen als Messias. Sie versteht sich selbst als islamische Reformgemeinde. Das Islamverständnis der Organisation steht jedoch laut Koordinationsrat der Muslime (KRM) im Widerspruch zum allgemeinen Konsens unter Muslimen.

Im Stadtteil Gohlis will die Ahmadiyya Muslim Jamaat die erste repräsentative Moschee in Leipzig bauen. Der Bau der Moschee soll laut der Gemeinschaft 2014 beginnen. Dabei verzichtet die Ahmadiyya nach eigenen Angaben sogar auf einen echten Prunkbau. Der Vorsitzende der Vereinigung hatte erklärt, die Kosten werden auf 500.000 € geschätzt. Die Stadt hat die Bauanfrage der Organisation bereits positiv beschieden.