Der „Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutschland“ wurde veröffentlicht. Zu den Kernergebnissen gehört, dass es mehr Jobs in Deutschland gibt, aber auch mehr Armut. Beunruhigend ist auch die Haltung der Deutschen gegenüber Islam und Muslimen.
Deutschland erlebt seit Jahren einen Beschäftigungsboom. Noch nie gab es so viele Erwerbstätige wie bisher. Und noch nie waren mehr Menschen von Armut bedroht und mehr Menschen dauerhaft arm als bisher. Dies geht aus dem neuesten „Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutschland“ hervor, der am Dienstag (26.11.2013) in Berlin vorgestellt wurde. Erstmals gibt es auch detaillierte Zahlen, die eine tiefe sitzende Islamfeindlichkeit in der Gesellschaft bestätigen.
ALLBUS: Detaillierte Daten zum Thema Islam
So wurden im Jahr 2012 in der „Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften“ (ALLBUS) auch Fragen zu den Einstellungen der Deutschen gegenüber dem Islam bzw. zu den Muslimen gestellt. Danach bejahen 29 % der Westdeutschen und 42 % der Ostdeutschen Forderungen nach einer Einschränkung der Ausübung des muslimischen Glaubens. Und gerade einmal nur 16 % der Westdeutschen und 11 % der Ostdeutschen bejahen, dass der Islam in die deutsche Gesellschaft passt.
Der kulturellen Vielfalt, die mit der Anwesenheit der Migranten in Deutschland verbunden sei, begegneten die einheimische Bevölkerung, laut Datenreport, mehrheitlich mit Skepsis. „Dies Belegen auch die 44 % der Westdeutschen und 56 % der Ostdeutschen, die der Meinung sind, dass die Anwesenheit von Muslimen in Deutschland zu Konflikten führt“, heißt es in dem Bericht.
Was Deutsche von Moscheebau und Religionsunterricht halten
47 % der Westdeutschen, aber nur 27 % der ostdeutschen Bevölkerung befürworten zudem den Bau von Moscheen. Besonders fällt laut Datenreport auf, dass die Antworten der Gegner des Moscheebaus – vor allem im Osten Deutschlands – extremer ausfallen als die der Befürworter. Und wieder 46 % der Befragten in Westdeutschland sprechen sich für islamischen Religionsunterricht aus, während es in Ostdeutschland nur 16 % sind.
Auch was die persönlichen Kontakte zu Muslimen angeht, gibt es erschreckende Zahlen. 41 % der Westdeutschen und 54 % der Ostdeutschen gaben 2012 an, dass es ihnen unangenehm wäre, wenn ein Moslem in die eigene Familie einheiraten würde. Es zeigt sich auch, dass aufgrund der deutlich weniger vorhandenen Zahl von Ausländern, die Kontakte bei den Ostdeutschen zu diesen Gruppen ausbleiben. Personen mit Kontakten zu Ausländern stimmen jedoch deutlich weniger Aussagen zu, die Ausländer diskriminieren.
Der Datenreport wird herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozioökonomischen Panel (SOEP) am DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung).