Anlässlich des jüdischen Gedenkfestes Chanukka, mahnt IGMG-Vorsitzender Kemal Ergün zu einem gesamtgesellschaftlichen Engagement gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Juden in aller Welt gedenken dem Aufstand der Makkabäer.
Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, sprach anlässlich des Lichterfestes Chanukka ein Grußwort an die Mitbürger jüdischen Glaubens. Ergün erklärte dabei, dass Rassismus und Diskriminierung aufgrund des Glaubens Herausforderungen unserer Zeit darstellten, die religionsübergreifend relevant seien. „Antisemitismus wie Islamfeindlichkeit haben ihren Ursprung meist in demselben Keim. Und die Bewältigung dessen kann nur unter breiter Beteiligung aller Akteure gelingen“, mahnte der IGMG-Vorsitzende.
Religiöse Festtage böten eine besondere Gelegenheit für Versöhnung und Vergebung, eine Chance für mehr soziales Miteinander und Verantwortung gegenüber den Mitmenschen. „An diesen Tagen lebt man Werte wie Mitgefühl, Liebe und Barmherzigkeit mit einem ganz besonderen Bewusstsein. Man hält inne und stärkt das Gemeinsame. In diesem Sinne wünsche ich im Namen der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş allen Mitbürgern jüdischen Glaubens ein frohes Chanukkafest“, sagte der IGMG-Vorsitzende.
Das achttägige Tempelweihfest Chanukka beginnt am heutigen 25. Kislew (28. November 2013) und gehört zu den freudigen Gedenktagen der jüdischen Gemeinschaft. Chanukka erinnert an den erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die syrische Herrschaft und die im Jahre 165 v.u.Z. erfolgte Wiedervereinigung des geschändeten Tempels in Jerusalem.
In der Überlieferung wird auch über ein Wunder in diesem Zusammenhang berichtet. In dem entweihten Heiligtum der Juden fand man nur einen einzigen unversehrten Ölkrug, dessen Inhalt für höchstens einen Tag als Brennstoff für den siebenarmigen Tempelleuchter gereicht hätte. Doch der Ölkrug reichte für ganze acht Tage, sodass neues reines Öl hergestellt werden konnte.
Während Chanukka gedenken die Juden diesem Wunder und den Geschehnissen, in dem sie sowohl in der Synagoge als auch Zuhause nach Anbruch der Dunkelheit Lichter anzünden. Nur am Sabbat erfolgt das Anzünden früher. Üblicherweise wird eine Menora (achtarmiger Leuchter) verwendet. Am ersten Tag wird ein Licht angezündet, am zweiten zwei Lichter, am dritten drei und so weiter bis zum achten Tag. Die Lichter brennen jeweils für eine halbe Stunde, in der es verpönt ist zu arbeiten. Die meisten Menschen jüdischen Glaubens verbringen diese Zeit mit der Familie und Spielen.