Ein harter Schicksalsschlag? Tod? Krankheit? – Wie sollten Muslime mit solchen Dingen umgehen und was ist der tiefere Sinn dahinter? Unsere Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ befasst sich in dieser Woche mit den Themen Prüfung und Geduld.
„Wenn Allah einen Menschen begünstigen will, macht er dies, indem er ihm eine Härte auferlegt.“ (Buhârî)
Manchmal haben selbst die kleinsten Dinge, die einem Menschen während seines Lebens widerfahren, eine tiefere Bedeutung. Es gibt keinen Menschen, der nicht mit Krankheiten, Ängsten, finanziellen Verlusten oder dem Tod konfrontiert wird. Diese Dinge sind Teil des Lebens.
Mit ihnen wird der Mensch geprüft: „Und wahrlich, wir werden euch mit Furcht prüfen sowie mit Hunger und Verlust an Besitz und Menschenleben und Früchten; doch verkünde den Standhaften Heil.“ (Sure Bakara, 2:155) Je nachdem, wie der Mensch mit diesen Prüfungen umgeht, kann ihm ein großer Lohn zuteil werden. „Der Tod und Leben erschuf, um zu prüfen, wer von euch am besten handelt“ (Sure Mulk, 67:2), heißt es im Koran.
Es ist bekannt, dass alle Propheten schwierige Prüfungen bestehen mussten und sie für die Gläubigen große Vorbilder in puncto Geduld darstellen. Je nach Standhaftigkeit des Gläubigen fällt auch die dementsprechende Prüfung aus. Denn je höher die Standhaftigkeit, desto höher ist die Belohnung im Diesseits und vor allem im Jenseits. Dazu sagte der Gesandte Allahs: „Für eine jede Sorge, Krankheit, für Leid und jeden Kummer, der einen Muslim plagt, sogar für den Stich eines Dorns, nimmt Allah etwas von seinen Sünden fort.” (Muslim)
So sieht der Muslim in vielem, das auf den ersten Blick als „schlecht“ erscheint, eine Prüfung, und diese als ein Mittel zur Belohnung.
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.