Freitagspredigten 06.12.2013

Koran und Sunnah, Besitz und Leben, Geschäftsmänner, Kindergarten, Toleranz

Mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten beschäftigen sich die muslimischen Religionsgemeinschaften in dieser Woche in ihren Freitagspredigten. Aber auch die öffentlich-rechtlichen bieten interessante Einblicke und Ansichten.

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Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. In dieser Woche widmen sich die Religionsgemeinschaften dem Lernen von Koran und Sunnah, dem Schutz von Leben und Besitz und dem ehrlichen Erstreiten des Lebensunterhaltes. Daneben werfen wir auch einen Blick auf die öffentlich-rechtlichen Angebote. Dort stehen eine Eröffnung eines muslimischen Kindergartens und der Gedanke der Toleranz im Vordergrund.

Mit dem Koran und der Sunnah beschäftigen

Das Beschäftigen mit dem Koran und der Sunnah des Propheten (s) ist eine große Gabe von unermesslichem Wert. Darauf weist der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in ihrer heutigen Hutba hin. Sie hebt dabei auch die tiefere Bedeutung der islamischen Religion in einer kleinen Exegese hervor. „Weil die Praxis der islamischen Regeln und Grundlagen, sowohl für den Einzelnen als auch gesellschaftlich, die Basis für die Errettung der Menschen bildet, hat unsere Religion die Muslime immerzu dazu angeregt diese Grundlagen zu erlernen und weiterzugeben“, heißt es in der Hutba.

Zusammenfassend erklärt der VIKZ, dass die größte Gabe auf der Welt das „Erlernen und Weitergeben der islamischen Lehre und die Hilfe, die man jenen zukommen lässt, die sich damit beschäftigen“ sei. Gerade im Hinblick auf Weihnachten sollten daher keine Mühe und Not gescheut werden, sich mit der islamischen Lehre zu beschäftigen und sich bewusst zu machen, welche Gabe und welchen Schatz man da in der Hand hält, erklärt der VIKZ.

Schutz des Lebens und des Besitzes

Dem Schutz des Lebens und des Besitzes widmet sich die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Hutba. So hätten alle Propheten, angefangen von Adam (a) bis zu Muhammad (s) „nur die eine Religion verkündet – den Islam.“ Und der Islam habe Grundrechte formuliert, auf deren Grundlage er sein Hauptanliegen verwirklichen und den Menschen ein Leben in Würde ermöglichen könne. Zu diesen Grundrechten gehört der Schutz der Religion, des Verstands und der Würde, der Schutz des Lebens und schließlich des Besitzes“, erklärt die DITIB.

Das Hauptanliegen der Verbote und Gebote im Islam sei es, diese Werte zu schützen und dem Menschen ein glückliches Leben in Sicherheit und Frieden zu ermöglichen. Zudem gehöre der Schutz des Lebens und des Besitzes auch zu den grundlegenden Menschenrechten. Der Islam fördere daher einen Glauben, der den Muslim davor abhalte, den Besitz und das Leben anderer anzutasten. „Denn der Dienst am Menschen ist für einen Muslim gleichbedeutend mit dem Dienst an Allah. Wenn diese Geisteshaltung sich dann im praktischen Leben auch in unserem Handeln widerspiegelt, ist Leben und Besitz und sind auch all die anderen Werte, die uns heilig sind, in Schutz und damit auch Eintracht und Frieden in der Gesellschaft gegeben“, erklärt die DITIB.

Ehrlicher Lebensunterhalt und Geschäftsmänner

Dass der Mensch „gewiss in schönster Gestalt“ erschaffen wurde, darauf weist die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba hin. „Dieses schöne Wesen ist aber nur von Bedeutung, wenn es bewahrt wird. Und das ist nur durch eine Lebensweise möglich, die auf dem Koran, der Sunna sowie auf Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und gutem Verhalten basiert“, erklärt die IGMG. Eine solche Lebensweise könne man wiederum nur mit einem auf ehrliche Weise verdientem Lebensunterhalt garantieren.

Ein Geschäftsmann, der im Jenseits mit den „Propheten, Rechtschaffenen und Märtyrern zusammen sein möchte“ muss er laut IGMG unbedingt ehrlich und vertrauenswürdig sein. Dabei verweist sie auch auf den Ausspruch des Propheten Muhammad (s) diesbezüglich: „Allah liebt den, der großmütig bleibt, wenn er verkauft, kauft, seine Schuld begleicht und wenn er sein Recht einfordert.“ (Tirmizî, Ticâra, 74) Die IGMG macht zudem darauf aufmerksam, dass die Dankbarkeit des Geschäftsmannes für den Verdienst auch darin liegt, die richtige Summe für die Zakat zu berechnen und den bedürftigen zukommen zu lassen.

Forum am Freitag

Forum am Freitag Moderator Abdul-Ahmad Raschid hat die Eröffnung der DITIB-Kindertagesstätte „Lalezar“ in Mannheim begleitet und stellt dem Dialogbeauftragten der DITIB, Bekir Alboğa, fragen zur Eröffnung und zum Konzept. Dabei stechen vor allem auch die skeptischen Fragen der Bevölkerung hervor, denen sich Alboğa stellt und die er beantwortet.

SWR: Toleranz von Hakan Turan

Früher als „islamisches Wort“, heute als „Islam in Deutschland“ beim SWR betitelt, wendet sich in diesem Monat der Lehrer Hakan Turan auf SWR-Info zu Wort und geht dem Gedanken der Toleranz nach. Dabei entlarvt der Sprecher auch die eigenen Ansprüche und Fehler der Muslime und der nicht-muslimischen Gesellschaft zum Thema.