Während Assad-Truppen in Syrien mit „Fass-Bomben“ töten, sind die Menschen auch stark vom Wintereinbruch in der Region betroffen. Hilfsorganisationen versuchen das Leid zu lindern und auch der Bundespräsident macht auf das Thema aufmerksam.
Trotz der Versuche der internationalen Politik einen Frieden in Syrien zu vereinbaren, kommt das Land nicht zur Ruhe. Am Sonntag haben syrische Armeehelikopter mindestens 56 Menschen getötet. Die Assad-Truppen bombardierten laut Menschenrechtsorganisation „Syrian Observatory for Human Rights“ das Gebiet in Aleppo mit sogenannten „Fass-Bomben“.
Die Fässer werden von den syrischen Luftstreitkräften über Wohnviertel abgeworfen. Sie sind gefüllt mit Öl, Nägeln oder Sprengstoff. Beim Aufprall detonieren die Bomben und richten immensen Schaden an. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Bomben, auch wenn sie gegen die Rebellen gerichtet sind, vor allem in Gebieten detonieren, in denen Zivilisten leben. Damit vernichten die Assad-Truppen die Zufluchtsorte der Menschen und töten gezielt syrische Zivilisten, lautet der Vorwurf. Die Bombardements gehen unterdessen weiter.
Hilfsorganisationen wie der IGMG Hilfs- und Sozialverein Hasene warnen vor einer neuen dramatischen Situation in Syrien und für die Flüchtlinge. Der Winter ist in der Region eingebrochen. Schnee- und Regenfälle treffen vor allem die Flüchtlinge. Die Organisation sammelt Hilfsgelder, um die Bedürftigen in dieser Lage zu unterstützen.
Der Hasene-Vorsitzender Mesud Gülbahar machte im Gespräch mit IslamiQ auf die jüngste Aktion der Hilfsorganisation für Syrien aufmerksam. Unter dem Motto „Kein Kind in Syrien soll erfrieren“ werden derzeit Gelder für wärmende Decken gesammelt. Das Ziel ist es, mit mindestens 10.000 Decken Flüchtlinge und vom harten Wintereinbruch betroffene Menschen in Syrien zu unterstützen.
Nach UN-Angaben sind mehr als 6 Millionen Syrer innerhalb des Landes auf der Flucht. Weitere 2 Millionen Menschen sind in die Nachbärländer geflüchtet.
Zu einem stärkeren Engagement für Flüchtlinge ruft Bundespräsident Joachim Gauck auf: „Tun wir schon alles, was wir könnten?“, fragt der Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache. Auch er widmet sich dem Thema Flüchtlinge und Syrien und stellt fest: „Die Flüchtlinge, die zu uns kommen, kommen nicht mit der Erwartung, hier in ein gemachtes Bett zu fallen. Sie wollen Verfolgung und Armut entfliehen und sie wollen Sinn in einem erfüllten Leben finden.“
„Wir denken an das schreckliche Schicksal der Familien aus Syrien, wir denken an die Verzweifelten, die den gefährlichen Weg nach Europa über das Wasser wagen. Wir denken auch an die Menschen, die kommen, weil sie bei uns die Freiheit, das Recht und die Sicherheit finden, die ihnen in ihren Ländern verwehrt werden“, sagt der Bundespräsident und würdigt das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer: „Sie helfen in beeindruckender Weise bei Naturkatastrophen wie der großen Flut in diesem Sommer. Sie lindern Armut und verhindern Ausgrenzung.“
(Ausstrahlung der Weihnachtsansprache am Mittwoch, den 25. Dezember 2013 um 20.10 Uhr. Zum Beispiel in der ARD)