Die muslimischen Religionsgemeinschaften behandeln in dieser Woche in den Freitagspredigten unterschiedliche Themen. In den Predigten geht es um die Frage, wie man ein guter Muslim sein kann. Die Dienerschaft gegenüber Allah als auch der Konsum von Drogen sind Schwerpunkte.
Die IslamiQ-Redaktion gibt jeden Freitag einen kleinen Überblick über die Freitagspredigten (Hutba) der islamischen Religionsgemeinschaften. In dieser Woche widmen sich die Religionsgemeinschaften unterschiedlichen Themen. So wird die Dienerschaft gegenüber Allah und wie schädlich Schwächen und Schwärmereien für den Glauben sein können von der IGMG thematisiert. Bei der DITIB geht es um den Konsum und Missbrauch von Drogen wie Alkohol und Zigaretten, die als verboten eingestuft werden. Bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten gibt es heute zwei nennenswerte Beiträge zum Islam.
Die heutige Hutba der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) handelt davon, Schwächen und Schwärmereien aufzugeben und nur Allah zu dienen. Im Koran wird die Bedeutung und der Sinn des Lebens laut IGMG mit der Dienerschaft gegenüber Allah beschrieben. Dies bedeute, ihm zu „dienen, seine Gebote einzuhalten und sich von Verbotenem fernzuhalten.“ Ferner sei die gemeinsame Botschaft aller Propheten (a) laut Koran „Tawhîd (red. Hinweis: der Monotheismus; Glaube an einen Gott) und Gottergebenheit“.
„Allah zu dienen, ist die Umsetzung des Tawhîds. Keine Religion kann existieren, wenn sie nicht aktiv gelebt wird. Den Tawhîd zu leben, ist die Methode, mit der die Propheten die Menschen zur Religion eingeladen haben. An die Stelle von Götzen treten heute oft Schwächen und Schwärmereien. Aus diesem Grund müssen wir darauf achten, unsere Interessen und Leidenschaften nicht zu Götzen zu machen. Ansonsten betrügen wir nur uns selbst, wenn wir sagen „Wir dienen nur Allah.““, erklärt die IGMG.
Je mehr Menschen ihren Schwächen und Schwärmereien nachgehen und sich mit diesen beschäftigen, umso mehr verlieren sie laut IGMG den Blick für das Rechte. Materiellen Dingen zu große Bedeutung beizumessen, lenkten die Menschen davon ab gute Muslime zu sein. Besitz und Ansehen erschienen dem Menschen liebenswerter als Allah. Die IGMG hält daher fest: „Wir müssen jede Art von Schirk (red. Hinweis: Gott etwas anderes beizugesellen) vermeiden. Unsere einzige Sorge sollte sein, Allah auf die ihm gebührende Art und Weise zu dienen.“
Der Körper ist ein Geschenk Gottes und soll durch das „Erdenleben führen“. Der Mensch ist angehalten, mit diesem anvertrauten Geschenk sorgsam umzugehen und ihm nicht zu schaden, erklärt die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Hutba. Der Islam will laut DITIB den „Verstand schützen, das Leben, die nachfolgenden Generationen, den Besitz und die Religion.“ Der Mensch sei daher verpflichtet mit diesen Werten verantwortungsvoll umzugehen und es sei ihm verboten, diesen Werten zu schaden.
„Im Islam ist daher der Konsum von Alkohol, Zigaretten und ähnlichen Genussmitteln sowie Drogen, die den Verstand des Menschen trüben und Körper wie Seele vergiften, verboten. Damit will er Entwicklungen eindämmen, die den Haussegen und den gesellschaftlichen Frieden stören würden“, erklärt die DITIB. Typisch für Alkohol, Zigaretten und alle anderen Genuss- und Rauschmittel sowie Drogen seien, dass sie auch in kleinen Mengen verbraucht, im Laufe der Zeit zur Abhängigkeit führten.
Man stehe daher in der Verantwortung, die Menschen und allen voran die Kinder und Jugendlichen davor zu schützen, in diesen Strudel zu geraten. „Denn Studien zufolge fangen heute schon Kinder im Alter von 10-11 Jahren mit dem Rauchen an und auch der Drogenkonsum nimmt immer mehr zu unter den Jugendlichen“, erklärt die DITIB. Sie macht schließlich auch auf die Rolle des familiären Umfelds bei diesem gesellschaftlichen Problem aufmerksam: „Eine fehlende Kommunikation in der Familie, fehlende Liebe, fehlende Anerkennung bis hin zur Geringschätzung oder auch Gewaltanwendung, aber auch ein falscher Freundeskreis können dazu beitragen.“
Bei SWR-Info verliest in der Verkündigungssendung „Islam in Deutschland“ Klaus Hagopian einen Appell von Aiman Mazyek für mehr Solidarität mit syrischen Flüchtlingen. Mazyek fordert unter anderem die Aufnahme von mehr syrischen Flüchtlingen in Deutschland. Bei NDR Kultur geht die monatliche Sendung Freitagsforum dem Thema „Islamismus“ nach und kritisiert vorgelegte Zahlen und Methoden des Verfassungsschutzes. Dabei beruft sie sich auf den Islamwissenschaftler Dr. Ali Özgür Özdil.