In ganz Deutschland werden händeringend muslimische Seelsorger gesucht. Ein Kurs in Köln will auch in diesem Jahr erneut Seelsorger für die Notfallbegleitung ausbilden und an örtliche Stellen vermitteln.
Notfallseelsorge soll Angehörige und Opfer, aber auch Rettungskräfte in Krisensituationen stützen. Seelsorger werden oft nach Verkehrsunfällen, Suizidversuchen und beim Überbringen von Todesnachrichten tätig. Die Helfer gehen direkt zum Ort des Geschehens und üben ihre Tätigkeit meist ehrenamtlich aus – zusätzlich zu ihrem eigentlichen Beruf.
Doch in ganz Deutschland fehlt es an Seelsorgern, insbesondere an muslimischen Seelsorgern. Und nicht jeder Mensch geht in gleicher Weise mit Krisen und Todesfillen um. Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen haben ihre eigenen Formen und Riten, um mit Trauer und Unglücksfällen umzugehen.
Weil es eben auch viele Muslime in Deutschland gibt, die Seelsorge und Hilfe brauchen, werden Helfer händeringend gesucht. Es gibt nur wenige Ausbildungs- und Fortbildungskurse im ganzen Bundesgebiet. Ein etabliertes Projekt ist die seit 2009 immer wieder stattfindende Qualifizierung von ehrenamtlichen Notfallbegleitern durch die Christlich-Islamische Gesellschaft e. V. (CIG).
Am kostenlosen Kurs können nur Personen aus dem Kreis Duisburg, Köln, Oberhausen, dem Rhein-Erft-Kries und Solingen teilnehmen. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 25 und höchstens 65 Jahren. Informationen zum aktuellen Kurs gibt es unter www.chrislages.de und www.christenundmuslime.de.
Diese bildet ab März 2014, in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland und mit Unterstützung muslimischer Organisationen, erneut ehrenamtliche muslimische Notfallbegleiter aus. Gesucht werden engagierte Muslime, die als Notfallbegleiter Menschen in Not und Trauer helfen möchten.
Der Kurs soll die Teilnehmer zur Zusammenarbeit mit örtlichen Notfallseelsorgediensten qualifizieren. Dabei werden laut CIG auch besonders die theologischen und rituellen Anforderungen aus muslimischer Sicht berücksichtigt. Teilnehmer erhalten am Ende der Qualifizierungsmaßnahme ein Zertifikat. Im Anschluss sollen sie an örtliche Strukturen der Notfallseelsorge vermittelt werden.