Im Pergamonmuseum in Berlin werden Bucheinbände aus der islamischen Welt präsentiert, die besondere Verzierung haben. Die Buchkunst ist eine der wichtigsten Bereiche künstlericher Betätigung in der islamischen Geschichte.
Im Pergamonmuseum in Berlin werden Bucheinbände aus der islamischen Welt präsentiert, die besondere Verzierungen haben. Die Buchkunst ist eine der wichtigsten Bereiche künstlerischer Betätigung in der islamischen Geschichte.
Schrift und Ornament spielen in der islamischen Kunst eine besondere Rolle. Aufgrund des Bilderverbots ist das geschriebene Wort von großer Bedeutung, er ist gleichsam auch Träger der göttlichen Offenbarung. Deshalb genießt derjenige, der das gottgefällige Werk des Schreibens verrichtet, der Kalligraph ein besonderes Ansehen. Neben der Kalligraphie und der Illumination (Ausschmückung) ist auch die allgemeine Buchkunst ein angesehener Bereich künstlerischer Betätigung in der islamischen Welt.
Bereits in den ältesten erhaltenen Koranhandschriften werden Teile des Textes, wie zum Beispiel die Kapitelanfänge, durch andere Farben, Vergoldungen, Verzierungen und Ähnliches hervorgehoben. Die Illumination, also die Kunst der ornamentalen Verzierung, durchzieht die gesamte Buchkunst bis heute und orientiert sich an den jeweiligen zeitlichen und regionalen Stilentwicklungen. Im engen Zusammenhang zur Illumination und den Randmalereien entwickelte sich die Verzierung des ledernen Bucheinbandes.
Im Unterschied zu europäischen Einbänden besteht der islamische Einband in der Regel nicht nur aus den beiden Buchdeckeln, die durch den Buchrücken miteinander verbunden sind. An den unteren Deckel sind ein Steg und eine Klappe angefügt, letztere wird auf arabisch „Zunge“ genannt. Die Außenseite der Zunge ist meist als Ausschnitt oder in enger Anlehnung an das Muster der Deckel gestaltet.
Das Pergamonmuseum hat aus seinem reichen Archiv 26 wertvolle Bucheinbände hervorgeholt und präsentiert diese in der Ausstellung „Zierrat und Zunge“ noch bis zum 16. März 2014 in ihren Räumlichkeiten. Die Vielfalt der Gestaltung von Bucheinbänden wird in der Sonderausstellung anhand ausgewählter Beispiele gezeigt. Sie zeigen die Zusammenhänge mit den zeitlichen und regionalen Stilen und die Bezüge zu anderen Bereichen der islamischen Kunst.