Freitagspredigten 24.01.2014

Neid, Leben und Tod, Wache halten

Die muslimischen Religionsgemeinschaften haben in ihren Freitagspredigten diese Woche verschiedene Themenschwerpunkte, die das religiöse Leben betreffen: So wird das Thema Neid behandelt, ebenso wie das Leben und der Tod. Außerdem geht es um das Thema Wache halten auf Allahs Weg.

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Neid ist ein Gefahr für den sozialen Zusammenhalt und hinter dem Tod und dem Leben steckt eine göttliche Weisheit. Doch auch Wache halten müssen Muslime, die auf Allahs Weg handeln wollen. Darauf machen uns die islamischen Religionsgemeinschaften in dieser Woche mit ihren Freitagspredigten aufmerksam. Beim Forum am Freitag geht es um die Biographie von Milad Karimi.

Neid: Kein Platz im Herz eines gläubigen Menschen

In einer Überlieferung heißt es, der Prophet Muhammad (s) habe gesagt: „Im Herz eines Gläubigen können Glauben und Neid nicht gleichzeitig Platz finden.” Auf diesen Ausspruch macht die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Freitagspredigt (Hutba) aufmerksam und bespricht das Thema Neid aus islamischer Sicht. Neid gelte als unmoralisch und sei im Islam verboten. Die DITIB betont dennoch, dass es auch einen wohlwollenden Neid geben könne, bei der man Jemanden um etwas beneide, ohne ihm dies zu missgönnen. Gegen diese Form des Neids sei, islamisch gesehen, nichts einzuwenden.

Doch warnt die DITIB auch vor den Folgen des üblichen Neids: „Und in der Tat kann Neid einen Menschen zu übler Nachrede, zu Boshaftigkeit und Ungerechtigkeit verleiten.“ Dieser Neid könne sogar alles, was man an Gutem getan hat, zu Asche werden lassen. Neid sei eine Krankheit, die die Innenwelt des Gläubigen verschmutze. Und der Schaden des Neids beschränke sich nicht nur auf die Person selbst. Auch in der Gesellschaft reiße Neid Wunden auf. Um sich zu schützen und zu befreien, empfiehlt die DITIB, den Gedanken der Barmherzigkeit im Alltag hochzuhalten. Dafür seien Wissen und Gottesdienste nötig ebenso wie gute Taten.

Leben und Tod: Prüfung und Geduld

Auch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş  (IGMG) macht sich Gedanken über das rechtschaffene Leben von Muslimen. Mit dem Koranvers: „Meint ihr etwa, wir hätten euch zu Spiel und Zeitvertreib erschaffen und dass ihr nicht zu uns zurückkehren müsst?“ (Sure Mu’minûn, 23:115) wird die Thematik um die Weisheit hinter dem Leben und Tod eingeleitet. Das irdische Leben sei eine Prüfung für das jenseitige Leben, erklärt die IGMG. „Die Prüfung für das Leben im Jenseits besteht darin, Allah auf beste Weise zu dienen.“

Es gebe zudem Verlockungen, denen die Muslime widerstehen müssten und die ebenfalls zu den Prüfungen des Lebens zählten. Und mit Überlieferungen aus Koran und Sunna wird die Prüfung aber auch die Standhaftigkeit des Menschen angemahnt. Gerade in der Not müsse ein Muslim standhaft und geduldig sein. „Im Laufe unseres Lebens werden wir auf viele unterschiedliche Weisen geprüft: Wer angesichts dieser Prüfungen standhaft bleibt und sich in Geduld übt, dem wird im Koran Seligkeit versprochen“, erklärt die IGMG abschließend.

Auf dem Weg Allahs: Gegen innere und äußere Feinde

Muslime richten ihre Handlungen immer auf dem Wege Allahs aus. So ist das Thema der Hutba des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) Wache zu halten und wach sein auf dem Wege Allahs. Dabei macht der VIKZ darauf aufmerksam, dass der Prophet Muhammad (s) die Welt zum positiven verändert hat. Dies sei jedoch nicht überall auf Gegenliebe gestoßen. „Im Laufe der Zeit hat sich vielleicht die Art und Weise geändert, aber der aktive Einsatz gegen den Islam und die Muslime wird auch heute noch weitergeführt“, erklärt der VIKZ, und warnt vor Angriffen gegenüber den Muslimen und Islam.

Ein Muslim müsse daher immer aufgeweckt sein. Besonders schwer sei der Kampf jedoch mit dem inneren und persönlicheren Feind, dem Ego (nafs). Heutzutage bedeute „Wachehalten auf dem Wege Allahs“ sich aus tiefstem Herzen mit dem Propheten Muhammad (s) verbunden zu fühlen und die Grundlagen und das Wissen um den Islam zu erlernen und weiterzugeben. Darüber hinaus Kinder und Menschen zu erziehen, die „Grundlagen des Islams und ihre Alten und Ehrenpersonen respektvoll behandeln“, die „bewusst und aus eigenem Antrieb sich für den Islam einsetzen“ und die gleichzeitig mit der besten Moral ausgestattet sind und den Kampf mit „niederen Triebseele” nicht scheuen, erklärt der VIKZ abschließend in seiner Hutba.

Forum am Freitag: Bei den Fischen schlafen

Beim ZDF Forum am Freitag spricht Moderator Abdul-Ahmad Rashid mit Dr. Milad Karimi über sein autobiographisches Werk: Osama bin Laden schläft bei den Fischen. Karimi beschreibt darin seinen Werdegang. Ein sehr persönliches und berührendes Gespräch erwartet die Interessierten.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.