Unterschiedliche Themen werden diese Woche in den Freitagspredigten der islamischen Religionsgemeinschaften behandelt. Es geht um den Schutz des Koran, die Erziehung von Kindern und das Gleichgewicht zwischen Diesseits und Jenseits.
Der Koran wird geschützt. Dies deutet Allah im Koran selbst an. Doch wie sieht dieser Schutz aus? Und wie sieht eine islamische Erziehung aus? Wofür ist diese Erziehung gut? Und wie schafft man ein Gleichgewicht zwischen dem Alltag und dem religiösen Leben? Darauf machen uns die islamischen Religionsgemeinschaften in dieser Woche mit ihren Freitagspredigten (Hutba) aufmerksam. Beim Forum am Freitag geht es um eine Frau an der Spitze einer Moscheegemeinde.
In der heutigen Hutba des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Koran als Wort Gottes. So wird die historische Überlieferung des Koran beschrieben und auf den besonderen Schutz des Koran durch Allah hingewiesen. Dabei wird in der Freitagspredigt der Weg von der ersten Offenbarung bis hin zum Koran als kodifiziertes und verschriftlichtes Werk nachgezeichnet.
Der Schutz des Koran wird auch anhand von Gelehrtenmeinungen erläutert. Dabei wird besonders darauf hingewiesen, dass Allah „eine Gemeinschaft hervorbringt“, die den Koran „lernt, lehrt und es unter das Volk bringt.“ Eine Gemeinschaft, die sich für den Koran einsetzt. Diese Gemeinschaft klammert sich laut VIKZ an die Sunna des Propheten (s) und wehrt auch die Angriffe neuer Strömungen ab, die den Koran und seine Botschaft verfälschen wollen.
Auf einen anderen Aspekt mach die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Hutba aufmerksam. Die Gesellschaft von heute sei auf das „Weltliche fixiert, egoistisch, unersättlich und es herrscht in ihr Unsicherheit.“ Trotz des technischen Fortschritts finde der Mensch keinen Frieden und seine Seele keine Befriedigung. Den meisten solcher Probleme auf der Welt liegen laut DITIB Versäumnisse in der religiösen Erziehung zugrunde.
Verantwortung gegenüber Allah und den Menschen zu lernen sei durch religiöse Erziehung in jungen Jahren möglich. Kinder, die sich ihrer Verantwortung bewusst werden, seien ein Gewinn für die Gesellschaft. Die religiöse Erziehung beginnt laut DITIB, ebenso wie die Erziehung zu ethischen Werten, im Elternhaus. Eltern seien ein Vorbild für die Kinder. Und religiöse Erziehung, die authentisches und richtiges Wissen vermittle, „schützt vor falschen Ideologien und vor Irrglauben.“
Auch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich in ihrer heutigen Hutba einem anderen Thema. Es geht dabei um das Gleichgewicht zwischen Diesseits und Jenseits, den ein jeder Muslim, als Diener Allahs, versuchen sollte zu erreichen. Entsprechend der Überlieferung vom Propheten Muhammad (s) „Arbeite, als würdest du niemals sterben und bereite dich auf das Jenseits vor, als würdest du morgen sterben.” [Dschâmi al-Sagîr, II/12] wird auf dieses Gleichgewicht aufmerksam gemacht.
„Manchmal kann uns der Alltag dazu verleiten, Allah zu vergessen. Doch da wir Muslime unser ganzes Leben darauf aufbauen, Allah zu dienen, sollten wir schnell aus einer solchen Gedankenlosigkeit erwachen“, stellt die IGMG fest. Weder Allah noch der Prophet (s) hätten verboten, dass man die Gaben genießt. Die Gaben dieser Welt dürften jedoch „kein vorrangiges Ziel“ sein. Ein ausgewogenes Leben trage dazu bei, sich auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten. „Als Muslime werden wir weder unsere alltäglichen Pflichten vernachlässigen, noch werden wir es versäumen, Vorbereitungen für das Jenseits zu treffen“, sagt die IGMG abschließend.
Beim ZDF Forum am Freitag geht es heute um Hatice Ateş. Sie leitet als Vorsitzende eine Moscheegemeinde der DITIB in Nordhorn. Forum am Freitag Moderator spricht mit Ateş unter anderem über Frauen in Spitzenpositionen bei muslimischen Vereinen. Missverständlich wird berichtet, Ateş sei die erste Frau in einer solchen Position.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.