Nach dem Willen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière soll auch der Islamrat wieder an der Deutschen Islam Konferenz teilnehmen – allerdings in eingeschränkter Funktion. Ob der Islamrat dieses Angebot annimmt, ist offen.
Die Ankündigung von Innenminister Thomas De Maizière (CDU), mit allen Seiten über eine Fortsetzung der Deutschen Islam Konferenz (DIK) sprechen zu wollen, scheint sich zu bewahrheiten. Wie der Tagesspiegel berichtet, soll auch der Islamrat wieder an der DIK teilnehmen, allerdings in eingeschränkter Funktion. Er soll an der DIK mitarbeiten, nicht aber im geplanten Steuerungsgremium über Ziele, Programm und Personal mitbestimmen.
Begründet wird der Vorstoß mit anhängigen Verfahren gegen Funktionäre der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Zwar wurden mittlerweile fast alle Vorwürfe fallengelassen, doch ein Steuerstrafverfahren gegen Einzelpersonen ist noch anhängig, das allerdings schon seit mehreren Jahren . Die IGMG ist eine der größten islamischen Religionsgemeinschaften und Mitglied des Islamrates.
Ob der Islamrat das Angebot einer eingeschränkten Zusammenarbeit annehmen wird, steht nicht fest. Aus der letzten Islamkonferenz unter De Maizière war der Islamrat ausgetreten, weil das Bundesinnenministerium ihr eine ruhende Mitgliedschaft vorgeschlagen hatte. Andere Religionsgemeinschaften hatten das Vorgehen des Innenministers gegen den Islamrat kritisiert. Auch das aktuelle Angebot des BMI an den Islamrat wird hinter vorgehaltener Hand kritisiert.
Bundesinnenminister Thomas De Maizière hatte erst kürzlich die Neuausrichtung der DIK angekündigt. Sie soll sich künftig stärker um Fragen der Religion und der Muslime kümmern. Sicherheitsfragen sollen gesondert behandelt werden. Maizière kündigte zudem an, mit allen Seiten Gespräche zu führen. Ein erstes Treffen mit den muslimischen Religionsgemeinschaften und säkularen Verbänden fand schließlich vergangene Woche in Berlin statt. Die Atmosphäre wurde von den Teilnehmern als positiv beschrieben.