Blutspende von Muslimen

Rotes Kreuz Oberösterreich entschuldigt sich

Ende eines Skandals. Das Rote Kreuz Oberösterreich hat sich mit der Islamischen Religionsgemeinde Linz zu einem klärenden Gespräch getroffen. Man entschuldigte sich für den Vorfall. Künftig will man stärker zusammenarbeiten.

15
02
2014
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Der Fall hatte weit über die Landesgrenzen Österreichs für Aufregung unter Muslimen gesorgt. Die Blutzentrale Linz des Roten Kreuzes in Oberösterreich hatte das Angebot der Islamischen Religionsgemeinde Linz (IRG-Linz) für eine Blutspendenaktion mit Verweis auf den muslimischen bzw. kulturellen Hintergrund der potenziellen Spender abgelehnt. Dabei begründete eine Ärztin in einem Telefongespräch mit der Gemeinde die Ablehnung damit, dass Verunreinigungen des Blutes bei Menschen muslimischen Glaubens bzw. Personen aus muslimischen Ländern die Regel seien. Deshalb dürfe das Blut aus medizinischen Gründen nicht angenommen werden.

Der Fall wurde von der IRG-Linz öffentlich gemacht. Mehrere Medien berichteten über den ungeheuerlichen Vorgang, auch IslamiQ. Am späten Mittwoch Nachmittag (12.02.2014) kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Vertretern der IRG-Linz und der Blutzentrale des Roten Kreuzes. Ziel des Treffens war eine gemeinsame Lösung im Konflikt um die abgelehnte Blutspendenaktion zu finden.

Die Verantwortlichen der Blutzentrale distanzierten sich in dem einstündigen Gespräch von jeder diskriminierenden Haltung und Äußerung. Sie entschuldigten sich laut Religionsgemeinde ausdrücklich für die Formulierung der Ärztin am Telefon. Man gehe aus der Sicht des Roten Kreuzes Oberösterreich von einem Missverständnis aus. Für die Zukunft vereinbarten beide Seiten einen Austausch über mögliche gemeinsame Projekte. „Die Angelegenheit ist damit für uns soweit aus der Welt geschafft“, erklärte der Vorsitzende der Religionsgemeinde, Murat Başer.