Islamiq

Die Schülerinnen der „Preston Muslim Girls High School“ haben beim landesweiten Vergleichstest (GCSE Examina) hervorragende Ergebnisse erzielt. Damit zählt die Highschool zu den 100 besten Schulen des Landes. Der britische Staatssekretär im Bildungsministerium, David Laws, gratulierte dem Schulleiter Mufti Javid zu diesem Ergebnis und würdigte in einem Brief die Leistung der Schule als „leuchtendes Beispiel für die harte Arbeit und den Erfolg ihrer Mitarbeiter und Schüler“. Dies teilte Javid der Zeitung Lancashire Evening in einem Interview am 06. Februar mit.

„Es ist schön, dass unsere Leistung öffentliche Anerkennung findet. Nicht nur für uns Lehrer, sondern auch für unsere Schüler und ihre Eltern“, stellt Javid stolz fest.

Die Schule hat seit ihrer Gründung einen langen Weg hinter sich. Bescheiden begann sie ihre Tätigkeit mit 2 Klassenräumen in einem alten Mühlengebäude, einer Hand voll Schülern und zwei Teilzeitlehrern. Die Ressourcen waren knapp, die Motivation jedoch hoch. So baute man die unabhängige Schule im Laufe der Jahre immer weiter aus, bis sie sich 2011 dem Staatssektor anschließen konnte.

Weitere muslimische Schulen erfolgreich

Eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die kein Einzelfall in Großbritannien ist. Andere muslimische Schulen wurden bereits in der Vergangenheit für ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet, so z.B. die Mädchen High-School Tauheedu l Islam, die im Februar 2013 als leistungsstärkstes Lehrinstitut in Großbritannien geehrt wurde.

Im März desselben Jahres wurde sie vom Times Education Supplement zur „Schule des Jahres“ gekürt und für ihre effektive Lehre, ihre Kultur der hohen Erwartungen und für ihre außergewöhnlich höflichen und rücksichtsvollen Studenten gelobt.

Diese Beispiele legen nicht unbedingt nahe, dass der „Islam zu Großbritannien gehört“, zumindest aber, dass er erfolgreich in das britische Bildungssystem integriert wurde. Die muslimische Infrastruktur in England ist sehr fortschrittlich, die muslimische Präsenz in der britischen Gesellschaft fast schon selbstverständlich. Ein Zustand, den man im deutschen Kontext kaum kennt.

Ein Beispiel aus Deutschland

In Deutschland gibt es bisher nur eine islamische Grundschule in Berlin Kreuzberg, die bereits seit mehr als 20 Jahren besteht und etwa 150 Schüler beherbergt. Das Lehrerkollegium besteht zur Hälfte aus muslimischen und zur Hälfte aus Nicht- muslimischen Lehrern. Abgesehen von den Schulfächern Islam, Türkisch und Arabisch, hält sich die Schule an die Curriculum- Vorgaben der Stadt Berlin, sodass der Übergang der Schüler in eine weiterführende Schule kein Problem darstellt.

Eine vergleichbare Auszeichnung durch Politik und Gesellschaft für hervorragende Leistungen, wie muslimische Schulen in Großbritannien, hat die Grundschule jedoch noch nicht erfahren. Die Debatte über das Thema islamische Schulen zwischen Muslimen und politischen Vertretern wird in Deutschland bisher auch nur am Rande geführt. Ob und wann man in Deutschland also eine muslimische Schule mit so viel Anerkennung wie in Großbritannien antrifft, wird die Zeit zeigen.