Angesichts des neuen Schächtverbots in Dänemark, bleiben die muslimischen und jüdischen Gemeinden gelassen. Muslime haben das Schächten nach Betäubung bereits akzeptiert und Juden importieren ihr koscheres Fleisch.
Das neue Schächtverbot in Dänemark hat nach Angaben von Vertretern der jüdischen und muslimischen Gemeinden keine Auswirkungen für den Alltag der Gläubigen. Islamische Geistliche in Dänemark hätten schon vor Jahren entschieden, dass auch Fleisch von unter Betäubung geschlachteten Tieren als religiös erlaubt betrachtet werden könne, sagte Imam Khalil Jaffar vom Islamischen Kulturzentrum in Kopenhagen dem arabischen Sender Al Jazeera am Dienstag (18.02.2014).
Auch ein Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Dänemark äußerte sich gelassen über das Schächtverbot. Bereits jetzt deckten jüdische Dänen ihren Bedarf an koscheren Fleischprodukten durch Einfuhren aus dem Ausland, sagte der Vorsitzende des Jüdischen Gemeindezentrums in Kopenhagen, Finn Schwarz, dem Sender. Er kritisierte die dänische Regierung aber dafür, die Änderung auf einem „nichtdemokratischen“ Weg eingeführt zu haben.
Dänemark verlangt, dass alle Tiere betäubt werden müssen, ehe sie geschlachtet werden. Der dänische Landwirtschafts- und Lebensmittelminister Dan Jørgensen von der sozialdemokratischen Partei hatte vor Kurzem eine entsprechende Richtlinie unterzeichnet. Jørgensen begründete den Schritt in Dänemark mit dem Tierschutz. Dieser stehe über der Religion.
In Dänemark leben Schätzungen zufolge zwischen 5.000 – 7.000 Juden und ca. 150.000 – 200.000 Muslime. (KNA/iQ)