Das in Singapur ansässige „halal-travel“ Reiseunternehmen Crescent führt jährlich ein Rating zu den islamfreundlichsten Urlaubszielen weltweit durch. Immer mehr Länder reagieren auf die spezifischen Bedürfnisse von muslimischen Touristen.
Das Reiseunternehmen Crescentrating in Singapur, ermittelt jährlich die islamfreundlichsten Reiseziele weltweit. Das diesjährige Ranking um die „halal-freundlichsten“ Reiseziele wurde am Dienstag (18.02.2014) veröffentlicht. Die Studie bewertet Länder danach, wie viel Aufmerksamkeit sie den spezifischen Bedürfnissen von muslimischen Reisenden widmen. So stellen z.B. die Anzahl und die Erreichbarkeit von muslimischen Halal- Restaurants mit islamkonformem Fleischangebot, die Bereitstellung von Gebetsräumen an Flughäfen, in Einkaufszentren und Hotels oder die Dienstleistungen im Fastenmonat Ramadan, zentrale Kriterien für die Bewertung dar.
Der diesjährige Sieger des Ratings ist das muslimische Land Malaysia. Hier ist der islamische Tourismus sehr ausgeprägt und inzwischen auch zentral für die Wirtschaft. Es gibt immer mehr Hotelküchen mit Halal-Zertifizierungen, separate Nutzungszeiten von Fitnessräumen und Schwimmbädern für Männer und Frauen und ein breites Veranstaltungsangebot für Muslime.
Gefolgt wird Malaysia von weiteren muslimischen Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land Indonesien und Saudi-Arabien an fünfter Stelle. Das einzige Nicht-Muslimische Land unter den Top 10 ist Singapur und belegt Platz 6 im Ranking.
Die größte Überraschung in diesem Jahr stellt Japan dar, das Platz 40 in der Bewertung einnimmt, eine Verbesserung um 10 Rankingpunkte zum Vorjahr. Japan versuche gezielt diese Marktlücke zu füllen, und muslimische Touristen anzulocken. Hierfür wurden eigens Hotels mit Halal-Lebensmitteln und Gebetsräumen eröffnet. Ein wachsender Trend, so Faizaal Bahardeen, Leiter von Crescentrating. Viele Unternehmen in der Tourismusbranche weltweit seien auf die Zielgruppe der muslimischen Touristen aufmerksam geworden, und versuchten ihre Dienstleistungen der Nachfrage praktizierender Muslime anzupassen und diesen Markt zu erschließen. Schließlich wird der muslimische Reisemarkt auf einen Wert von 140 Milliarden Dollar geschätzt und nimmt einen Anteil von ca. 13 % des globalen Reisemarktes an, berichtet Bahardeen. Für das Jahr 2020 wird sogar ein Gesamtwert von 20 Milliarden Dollar prognostiziert.
Schlusslichter des Rankings bilden die Länder Italien, Belgien, Irland und Mexiko. Diese Länder legen bisher keinen Fokus auf muslimische Touristen.