Dortmund

Muslimin von mutmaßlichen Rechtsradikalen überfallen

In Dortmund wurde eine Frau mit Kopftuch von unbekannten Tätern überfallen. Die Täter kamen vermutlich aus dem rechtsextremen Milieu. Übergriffe auf Musliminnen sind kein Einzelfall. Eine statistische Erfassung von islamfeindlichen Übergriffen gibt es nicht.

27
02
2014

Erneut wurde eine Frau mit Kopftuch Opfer eines islamfeindlich motivierten Angriffs. Zwei bisher unbekannte Täter haben am Montagabend (22.02.2014) um 19.05 Uhr auf der Gut-Heil-Str. in Dortmund eine 28-jährige Frau mit Kopftuch überfallen. Die beiden Täter haben sich laut Opfer in dunkler Kleidung genähert. Sie fingen an, die junge Frau zu beleidigen und anzugreifen.

Im aktuellen Fall wurde der Muslimin durch die Täter das Kopftuch vom Haupt gerissen. Ihr wurde auch das Handy weggenommen, sodass sie keine Hilfe rufen konnte. Das Opfer wurde auf den Boden gezerrt. Bevor die Täter von ihr abließen, beleidigten sie ihr Opfer mehrmals und flüchteten.

Die Polizei Dortmund sucht nun nach möglichen Zeugen der Tat. Personen, die Hinweise zur Identität oder den Aufenthaltsort der beiden Täter geben können, werden aufgerufen, sich bei der Polizei Dortmund unter der Rufnummer 0231 – 132 7441 zu melden.

Täter hatten Glatzen

Laut Aussage der 28-Jährigen waren beide Männer knapp über dreißig, 180 bis 185 cm groß und trugen Glatze. Sie trugen zudem dunkle Kleidung, schwarze Jacken und schwarze Stiefel. Bei einem der beiden Männer erkannte die Muslimin eine Tätowierung am Hals.

Der Staatsschutz Dortmund hat die Ermittlungen aufgenommen, da ein politisch motivierter Hintergrund zurzeit nicht ausgeschlossen werden könne, wie die Polizei Dortmund mitteilt. Die Tat und die Personenbeschreibung würden auf einen rechtsextremen Hintergrund der Täter hindeuten.

Kein Einzelfall

Immer öfter werden Frauen muslimischen Glaubens in Deutschland, die dies mit dem Tragen eines Kopftuchs auch öffentlich zeigen, Opfer von Beleidigungen und Angriffen. So ist der prominenteste Fall der von Marwa El-Sherbini. Diese wurde zuerst auf einem Spielplatz beleidigt und bedroht und später im Dresdener Landgericht mit 18 Stichen getötet. Erst kürzlich wurde eine Muslimin in Berlin beschimpft und dann tätlich und gefährlich mit einer Flasche Bier beworfen. In Hamburg wurde eine Muslimin als „Terroristin“ beschimpft, weil sie ein Kopftuch trug.

Eine separate Erfassung solcher Übergriffe und Fälle in der polizeilichen Kriminalstatistik findet nicht statt. So ist es auch nicht möglich, genaue Zahlen zur Islamfeindlichkeit und damit einhergehend zu Übergriffen auf Frauen muslimischen Glaubens zu liefern. Die Politik weigert sich seit Jahren, Forderungen von Experten und muslimischen Religionsgemeinschaften diesbezüglich umzusetzen. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat mehrfach ein Umdenken angemahnt.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Es ist nicht verboten, Fahrräder abzustellen, ohne sie abschiessen. Trozdem ist es verboten, sich an dem Fahrrad zu vergreifen. Dennoch bearbeitet die Polizei solche Fälle recht lustlos, denn die Geschädigte hätte die Straftat leicht vermeiden können. Die Polizei legt deshalb kein Register davon an. Dennoch die Tat ist ohne Wenn und Aber verwerflich. Es ist nicht verboten, aus zu gehen und das Kopftuch zuhause zu lassen. Trotdem ist es verboten, sich an dem Kopftuch zu vergreifen. Dennoch - - - - - - - - - - - - recht lustlos, denn die Geschädigte hätte die Straftat leicht vermeiden können. Die Polizei - - - - - - kein Register - - - -. Dennoch die Tat ist ohne Wenn und Aber verwerflich. Gruss, Kritika
22.09.17
13:15
Kritika sagt:
"Nordstadt" ist ein Dortmunder Stadtteil, mit nur 3 Postleitzahlen, eines davon hat die Gut-Heil-Strasse auch, wo sich der KopftuchVorfall ereignete. Diverse Zeitungen veschäftigen sich damit; nur 3 Auszüge in Orginal von sehr vielen: In der Dortmunder Nordstadt sind die Claims abgesteckt: hier die Libanesen, dort die Bulgaren, da die Nordafrikaner. Die Polizei hält den Staat noch hoch – doch der lässt die Ordnungshüter im Stich. Als Angela Merkel von "No-go-Areas" in Nordrhein-Westfalen sprach, meinte sie Viertel wie die Dortmunder Nordstadt: Drogenhandel. Illegale Prostitution. Horror-Häuser, Matratzenlager. Säufer und Junks, die wie Zombies durch die Straßen wandeln. Wie gefährlich ist denn nun diese berüchtigte Dortmunder Nordstadt, die es im Frühjahr 2014 sogar bis in die Seiten der New York Times geschafft hat? - - - - In einer der verruchtesten, kriminellsten, Stadtviertel Deutschlands geht eine junge Frau seelenruhig, alleine ohne Begleitung und -- als ob das nicht schon reicht, um Angreifer herbeizurufen -- setzt sie sich allenernstes auch noch ein von der Mehrheit verabschäutes Kopftuch auf. Natürlich ist das verboten aber sie sollte bedenken, dass die Polizei nicht jede KopftuchFrau, die in einer No-Go-Aerea grht, hiterherlaufen kann. Ein Wenig eigenes Denken und Handeln kann man auch von KopftuchFrauen erwarten. Gruss, Kritika.
22.09.17
20:09