In Dortmund wurde eine Frau mit Kopftuch von unbekannten Tätern überfallen. Die Täter kamen vermutlich aus dem rechtsextremen Milieu. Übergriffe auf Musliminnen sind kein Einzelfall. Eine statistische Erfassung von islamfeindlichen Übergriffen gibt es nicht.
Erneut wurde eine Frau mit Kopftuch Opfer eines islamfeindlich motivierten Angriffs. Zwei bisher unbekannte Täter haben am Montagabend (22.02.2014) um 19.05 Uhr auf der Gut-Heil-Str. in Dortmund eine 28-jährige Frau mit Kopftuch überfallen. Die beiden Täter haben sich laut Opfer in dunkler Kleidung genähert. Sie fingen an, die junge Frau zu beleidigen und anzugreifen.
Im aktuellen Fall wurde der Muslimin durch die Täter das Kopftuch vom Haupt gerissen. Ihr wurde auch das Handy weggenommen, sodass sie keine Hilfe rufen konnte. Das Opfer wurde auf den Boden gezerrt. Bevor die Täter von ihr abließen, beleidigten sie ihr Opfer mehrmals und flüchteten.
Laut Aussage der 28-Jährigen waren beide Männer knapp über dreißig, 180 bis 185 cm groß und trugen Glatze. Sie trugen zudem dunkle Kleidung, schwarze Jacken und schwarze Stiefel. Bei einem der beiden Männer erkannte die Muslimin eine Tätowierung am Hals.
Der Staatsschutz Dortmund hat die Ermittlungen aufgenommen, da ein politisch motivierter Hintergrund zurzeit nicht ausgeschlossen werden könne, wie die Polizei Dortmund mitteilt. Die Tat und die Personenbeschreibung würden auf einen rechtsextremen Hintergrund der Täter hindeuten.
Immer öfter werden Frauen muslimischen Glaubens in Deutschland, die dies mit dem Tragen eines Kopftuchs auch öffentlich zeigen, Opfer von Beleidigungen und Angriffen. So ist der prominenteste Fall der von Marwa El-Sherbini. Diese wurde zuerst auf einem Spielplatz beleidigt und bedroht und später im Dresdener Landgericht mit 18 Stichen getötet. Erst kürzlich wurde eine Muslimin in Berlin beschimpft und dann tätlich und gefährlich mit einer Flasche Bier beworfen. In Hamburg wurde eine Muslimin als „Terroristin“ beschimpft, weil sie ein Kopftuch trug.
Eine separate Erfassung solcher Übergriffe und Fälle in der polizeilichen Kriminalstatistik findet nicht statt. So ist es auch nicht möglich, genaue Zahlen zur Islamfeindlichkeit und damit einhergehend zu Übergriffen auf Frauen muslimischen Glaubens zu liefern. Die Politik weigert sich seit Jahren, Forderungen von Experten und muslimischen Religionsgemeinschaften diesbezüglich umzusetzen. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat mehrfach ein Umdenken angemahnt.