Unterschiedliche Themen werden diese Woche in den Freitagspredigten der islamischen Religionsgemeinschaften behandelt. So werden der Wille Allahs und der Syrien-Konflikt in dieser Woche thematisiert.
Hoffnungslosigkeit? Kennen auch Muslime. Sie akzeptieren in solchen Situationen den Willen Allahs. Und auch angesichts der Tragödie im Syrien-Konflikt könnte man hoffnungslos werden, wenn man nicht die Möglichkeit hätte zu helfen. In den Freitagspredigten (Hutba) der Religionsgemeinschaften werden beide Dinge behandelt.
Die Einstellung eines Muslims zum Leben wird durch den Taqdir Ilahi, also der Bestimmung oder den Willen Allahs, deutlich vor Augen geführt. In Alltagssituationen sprechen die Muslime davon, dass „Allah dies so bestimmt“ hat. „Ein Sterbefall, eine unheilbare Krankheit, ein finanzieller Rückschlag, ja sogar, wenn wir beim Gehen stolpern: wir trösten uns in diesen Fällen mit den Worten: Taqdir Ilahi“, erklärt die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Hutba.
Man erlebe manchmal Situationen, in denen man völlig machtlos sei und sich nicht mehr helfen könne. In solchen Fällen gestehe man sich in völliger Ergebung ein, dass dies der Taqdir Ilahi, der Wille Allahs sei. Ein Grund, um keine Entscheidungen selbst zu treffen, liege jedoch nicht vor. Allah will von seinen Dienern, dass sie „ihre Vorkehrungen treffen, dass sie sich mühen und umsichtig sind.“ Dies sei eine islamische Pflicht, da auch der menschliche Wille der Prüfung im Diesseits unterworfen ist, erklärt die DITIB. Die Hilflosigkeit des Menschen wird so auch zur Hoffnung.
Hilflosigkeit überkommt einen auch angesichts der menschlichen Tragödie, die sich derzeit in Syrien abspielt. Diesem Thema widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. Millionen Menschen waren laut IGMG gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und Hunderttausende sind umgekommen. „Wir werden Zeuge davon, wie Menschen grausam ums Leben gebracht werden. Selbst kleine Kinder werden getötet“, beklagt die IGMG.
Man verurteile die Teilnahmslosigkeit im Falle Syriens ebenso, wie man die Täter für ihren Mord an Unschuldigen verurteile. „Die Bilder von den in Syrien getöteten Kindern lösen bei uns tiefe Betroffenheit und Trauer aus. Jedes einzelne Foto mit einem toten Kind nimmt uns ein wenig von unserer Menschlichkeit. Wir wollen, dass dieser schmutzige Krieg endet und das Töten ein Ende findet“, sagt die IGMG.
Sie bedankt sich in diesem Rahmen für die bisherigen Spenden, die für die Menschen in Syrien gesammelt wurden. Gleichzeitig macht die IGMG auf eine aktuelle Aktion des IGMG Hilfs- und Sozialvereins Hasene aufmerksam. Dort wird Geld für Prothesen gesammelt, die Kriegsopfern helfen sollen, wieder gehen zu können.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.