In dieser Woche befasst sich unsere Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ mit der Tugend der Bescheidenheit. Durch diese lebt der Mensch in Zufriedenheit mit sich selbst, seinem Umfeld und dem eigenen Zustand.
„Reich zu sein ist nicht der Besitz vieler Güter. Reichtum ist vielmehr die Tugend der Bescheidenheit, die sich der Mensch zu eigen macht.” (Buhârî)
Es gibt Menschen, die ihre eigene Person oder materielle Dinge zur Schau stellen, mit der Absicht auf diese Weise Ansehen in der Gesellschaft zu erlangen. Oft wird solchen Menschen allerdings keine ehrliche Anerkennung entgegengebracht. Dabei fühlt sich auch derjenige, der sich selbst und seinen Besitz zur Schau stellt, nicht wirklich wohl. Denn kein Mensch möchte, dass man ihm Respekt entgegenbringt, der auf Neid basiert.
Für den Muslim ist es wichtig, mit aufrichtiger Absicht zu handeln, also nur mit dem Ziel, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Dies ist das höchste Ziel im Islam – freilich mit der Bedingung, dass man sein Herz vom Streben nach Ansehen und Anerkennung freimacht.
Durch die Tugend der Bescheidenheit lebt ein Mensch in Zufriedenheit mit sich selbst, seinem Umfeld und dem eigenen Zustand. Sie schützt den Menschen davor, über seinen Verhältnissen zu leben und beugt schlechten Eigenschaften wie Maßlosigkeit und Egoismus vor. Dies war die Lebensweise des Propheten Muhammad (s), der ein bescheidenes Leben führte, obwohl ihm ein Leben in Reichtum möglich war.
Durch die Tugend der Bescheidenheit wird das soziale Miteinander gestärkt, da sie eine Möglichkeit bietet, Neid und Konkurrenz aus der Gesellschaft zu verbannen. Sie bringt Dankbarkeit, Geduld und Genügsamkeit hervor. Kurzum: Durch die Tugend der Bescheidenheit erreicht man innere Ausgeglichenheit.
Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.