Der Journalist und Entwicklungshelfer Rupert Neudeck kritisiert die internationale Staatengemeinschaft. Die Vereinten Nationen könnten die nötige Hilfe für das vom Bürgerkrieg zerstörte Syrien nicht leisten.
Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk hat sich der Gründer der Hilfsorganisationen „Cap Anamur“ und Mitbegründer der „Grünhelme“, Rupert Neudeck, am Donnerstag (6. März 2014) kritisch über die internationale Staatengemeinschaft und die Politik im Syrien-Konflikt geäußert. Das Land sei mittlerweile fast vergessen, kritisierte Neudeck, der ein stärkeres Engagement für die Menschen in Syrien forderte.
Neun Millionen Syrer seien auf der Flucht, und viele würden ohne Hilfe verhungern. Angesichts des „wahnsinnigen Hungers“ solle die Bevölkerung aus der Luft mit Nahrungsmitteln versorgt werden, sagte Neudeck. Die Dramatik der Situation mache diese „letzte Möglichkeit der Ernährung einer Bevölkerung“ notwendig. Zudem könnten die Vereinten Nationen die Versorgung für das Gebiet nicht leisten. Es sei nun die „große Stunde der privaten Hilfe“ angebrochen.
Es gebe eine Fülle von – auch deutschen – Organisationen, die sich darauf konzentrierten, Konvois mit Nahrungsmitteln bis an die türkisch-syrische Grenze zu bringen. Dort würden sie dann auf syrische Transporter umgeladen und über die Grenze gebracht. Mit verschiedenen Projekten versuchen Hilfsorganisationen wie Islamic Relief, der IGMG Hilfs- und Sozialverein Hasene, muslime helfen oder eben die Grünhelme, mit Unterstützung von Spendern, den Bedürftigen vor Ort zu helfen.
Seit Anfang 2011 tobt in Syrien ein Bürgerkrieg zwischen Assad-Truppen und oppositionellen Milizen. Angaben der UN zufolge verloren bei dem Konflikt bisher mehr als 140.000 Menschen ihr Leben. 2,6 Millionen Syrer sind aus dem Land geflüchtet und weitere 6,5 Millionen Syrer sind innerhalb des Landes auf der Flucht. (KNA/iQ)