Islamiq

Es sind einfache Figuren, doch die Details und die Storys in den Comics sind tiefgründiger Natur. Und sie begeistern seit 2009 Muslime in aller Welt. In „Le Muslim Show“ illustrieren die drei Comic-Zeichner Norédine Allam, Greg Bllondin und Karim, humorvoll und ganz in der Tradition der Geschichten von Nasreddin Hodscha , den Alltag von Muslimen.

Dabei fing alles noch sehr klein an. Im Jahr 2009 wurde ein Blog online gestellt und seitdem ist die Geschichte von „Le Muslim Show“ eine die von Erfolg gekrönt ist. Heute gibt es gleich mehrere Reihen und mehrsprachige Bände von „Le Muslim Show“. Allein auf der französischen und auf der englischen Facebook-Seite folgen jeweils mehr als 500.000 Menschen den Geschichten über die kleinen Comic-Muslime.

Die Macher legen Wert auf einen glaubwürdigen und vor allem realistischen Stil in ihren Erzählungen. Die Figuren sind oft nur die Brücken zu den tiefen Botschaften der Geschichten. Die Comics zeigen oft Szenen aus dem Alltag von jungen und älteren Muslimen, von Eheleuten und Singles, von Muslimen und nicht-Muslimen. Es ist einfach ein großer Mix, der immer wieder scheibchenweise einen Einblick in eine Welt voller Klischees übereinander erlaubt.

Da ist zum Beispiel die junge Schülerin mit Kopftuch, die immer wieder von ihren Mitschülerinnen gefragt wird, warum sie eigentlich ein Kopftuch trägt und die am Abend die Frage beantwortet mit „Nicht warum, sondern für Wen?“ und sich im Gebet vor Allah niederwirft.

 

Das Islambild der Macher ist sehr traditionell ausgelegt. Sie selbst sehen sich als Wertekonservativ. Sie nehmen sich dabei aber häufig selbst auch auf die Schippe. Dennoch spielen sie auch mit Klischees, sei es nun über Frauen oder über die innerislamischen Diskussionen von Schülern und Gelehrten. Doch die Stärke von „Le Muslim Show“ ist, dass sie Gesellschaftskritik schön verpackt und islamfeindliche Ressentiments lächerlich macht.

So z.B. in diesem Comic-Strip:

 

Eine Schwäche der Comics ist jedoch auch sicherlich, dass Frauenbild, dass der Comic-Zeichner Norédine Allam als Storygeber vermittelt. Denn oftmals ist es voller Klischees, was dem Humor dennoch nicht schlecht tut. Allam bricht eine Lanze für seine männlichen Kollegen. Z. B. mit diesem Comic:

Allam und seine Kollegen sind jedoch mit ihrer Arbeit auch eine Inspiration. Vielfach haben sich einige Comic-Zeichner, auch aus Deutschland, die Arbeiten genauer angesehen. Es ist kein Abkupfern, aber zumindest der Humor, der von Nasreddin Hodscha letztendlich ausgeht, wurde übernommen.