Weltweite Studie

Religiöse Durchmischung in Europa „gemäßigt gemischt“

Eine neue Studie zeigt die religiöse Vielfalt in den Weltregionen. Das Pew Research Center gibt unter anderem an, dass Europa „gemäßigt-gemischt“ ist und Deutschland eine relativ hohe religiöse Durchmischung hat.

05
04
2014
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Eine neue Studie des Washingtoner Pew Research Centers zeigt, dass Asien die Weltregion mit der größten religiösen Vielfalt ist. Laut Studie liegt die Hälfte aller Staaten und Regionen mit einer relativ ausgewogenen Repräsentanz unterschiedlicher Glaubensrichtungen in Asien. Spitzenreiter auf einer 10-Punkte-Skala ist Singapur mit einem Wert von 9,0. Weltweites Schlusslicht bildet, noch hinter Afghanistan, der Vatikanstaat mit 0,0 Punkten.

Als „gemäßigt gemischt“ gilt Europa mit 4,6 Punkten auf dem Index und 75 Prozent Christen, 18 Prozent Ungebundenen und 6 Prozent Muslimen. Ein ähnliches Profil zeigt Nordamerika mit 4,2 Indexpunkten und 77 Prozent Christen, 17 Prozent Muslimen und 2 Prozent Juden. Deutschland rangiert mit einer relativ hohen religiösen Durchmischung gemeinsam mit Kamerun, Kanada und Nordkorea am unteren Ende der zweiten von insgesamt vier Staatengruppen.

Lateinamerika und Nah-Ost weniger vielfältig

Der Studie zufolge erreicht der Asien-Pazifik-Raum auf dem Religions-Diversitäts-Index einen Wert von 9,2. Dort bekennen sich 25 Prozent der Bevölkerung zum Hinduismus, 24 Prozent zum Islam, 21 Prozent zu keiner spezifischen Religion, 12 Prozent zum Buddhismus, 9 Prozent zu traditionellen Religionen und 7 Prozent zum Christentum. Den zweiten Platz belegt Afrika südlich der Sahara mit dem Indexwert 5,8 und einem Schwergewicht von Christen (63 Prozent), gefolgt von Muslimen (30 Prozent) sowie Naturreligionen und nicht Zuzuordnende (je 3 Prozent).

Die beiden Weltregionen mit einer niedrigen religiösen Diversität sind Lateinamerika und der Nahe Osten: In Lateinamerika und den Karibikstaaten (Indexwert: 2,1) dominieren Christen mit 90 Prozent, während Ungebundene auf 8 Prozent und Naturreligionen auf 2 Prozent kommen. In Nahost und Nordafrika bilden Muslime mit 93 Prozent die große Mehrheit; Christen stellen dort 4 Prozent, Juden 2 Prozent.

Bei der Analyse berücksichtigt wurden durch das Pew Research Center die Weltreligionen Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Judentum sowie die drei Gruppen der religiös Ungebundenen, der traditionellen Religionen und kleinerer Glaubensgemeinschaften wie Bahai, Zoroastrier oder Wicca-Anhänger. Konfessionen innerhalb der einzelnen Religionen wurden nicht eigens bewertet. (KNA/iQ)