Die Gesellschaft lebt vom Zusammenhalt aller Akteure. Wenn die Menschen ihre Arbeiten gewissenhaft verrichten, dann profitiert jeder in der Gesellschaft davon. Der Islam ruft dem Menschen diese Verantwortung immer wieder ins Gedächtnis.
„Allah liebt es, wenn einer von euch seine Aufgabe gewissenhaft und richtig erledigt.“ (Bayhakî)
In einer Gemeinschaft fällt jedem eine Rolle und Aufgabe zu. Nur auf diese Weise funktioniert sie. So haben wir Menschen, die sich um unsere Energie- und Wasserversorgung kümmern, Geschäfte, in denen wir Brot kaufen können und Schulen, um unsere Kinder entsprechend ausbilden zu lassen. Wäre dies nicht so, könnte jeder Mensch von morgens bis abends nur seine eigenen Angelegenheiten erledigen und hätte immer noch viel zu tun. Dies bedeutet, dass der einzelne Mensch nicht autonom ist. Er ist auf die eine oder andere Weise immer von anderen abhängig. Dies macht das Netzwerk der Gesellschaft erst aus.
Dieser Tatsache muss man sich bewusst sein, um seinen eigenen Wert für die Gesellschaft zu erkennen und sich seiner großen Verantwortung ihr gegenüber klar zu werden. Wer von anderen gute Leistungen erwartet, muss zunächst selbst seine Arbeit auf gewissenhafte Weise vollbringen.
Der Islam ruft dem Menschen diese Verantwortung immer wieder ins Bewusstsein. Sowohl seine gesellschaftlichen als auch individuellen Verantwortlichkeiten sind dem Menschen von Allah gegeben. Allah hat ihm nämlich das Leben geschenkt und ihm somit die Möglichkeit auf ein ewiges Paradies gegeben. Vergegenwärtigt man sich, dass die Erfüllung der eigenen Verantwortungen den Menschen seinem Schöpfer näher bringen kann, wird man versuchen, alles gewissenhafter zu erledigen.
Ein Hadith – Ein Gedanke
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.