Wie genau nimmt man konservative und religiöse Moralvorstellungen? Zu dieser Frage hat das „Pew Research Center“ die Ergebnisse seiner weltweiten Studie vorgestellt. Vor allem muslimisch geprägte Länder bestehen auf „konservativen“ Werten. In den hinteren Rängen: Deutschland.
Zugegeben, Moralvorstellungen sind immer wieder im Wandel. Umso interessanter sind Vergleiche bei bestimmten Themen zwischen den Ländern. Diesen Versuch unternahm das renommierte „Pew Research Center“ aus Washington mit seiner Studie „Globale Sichtweisen über Moral“. Die Ergebnisse der Studie wurden am Donnerstag (17.04.2014) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Laut Studie nimmt bei der Ablehnung etwa von außerehelichem Sex, gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Scheidung, Abtreibung und Empfängnisverhütung kein einziges europäisches Land einen der ersten zehn Plätze ein. Deutschland rangiert durchweg auf den hinteren Positionen.
Das Festhalten an solchen moralischen Standards zeigten mithin Länder wie Pakistan und Indonesien. So lehnen 97 Prozent der Indonesier Sex vor der Ehe ab, während in Pakistan mehr als andernorts Empfängnisverhütung (65 Prozent), Alkohol (94 Prozent) und Glücksspiel (95 Prozent) als verwerflich gelten. Außereheliche Beziehungen stoßen in Palästina und der Türkei auf die weltweit stärkste Kritik (je 94 Prozent), in Ghana hingegen Homosexualität (98 Prozent) und Scheidung (80 Prozent).
Deutsche – und ebenso Franzosen, Italiener und Spanier – haben in diesen Fragen überwiegend andere Ansichten: Abtreibung sehen 19 Prozent der Bundesbürger als unmoralisch an, Homosexualität 8 Prozent, Scheidung 7 Prozent, vorehelichen Sex 6 Prozent und Empfängnisverhütung 1 Prozent. Für die Studie wurden 2013 rund 40.000 Personen in 40 Ländern befragt. (KNA/iQ)